Öffentliche Führung am 17. Februar

Julie Wolfthorn Mädchen im Walde, genannt Gescha Öl auf Leinwand, 1897 © Privatbesitz

Öffentliche Führung durch die Ausstellung »Vergessen Sie uns nicht«. Die Malerin Julie Wolfthorn (Thorn 1864–1944 Theresienstadt) am 17.02.2019

Am Sonntag, den 17. Februar 2019, um 15 Uhr, lädt das Westpreußische Landesmuseum zu einer öffentlichen Führung durch die Sonderausstellung »Vergessen Sie uns nicht«. Die Malerin Julie Wolfthorn (Thorn 1864–1944 Theresienstadt) ein.

Julie Wolfthorn zählte zu den bedeutenden Malerinnen der Moderne, deren außergewöhnliche Karriere durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten abrupt endete. Die aus dem westpreußischen Thorn stammende Malerin genoss Anfang des 20. Jahrhunderts hohes Ansehen in der Berliner Kunstszene. Bekannte Persönlichkeiten der Zeit ließen sich von ihr portraitieren. Unter ihren Auftraggebern waren Musiker, Maler und Schriftsteller wie Gerhard Hauptmann. Sie setzte sich für die Professionalisierung des Künstlerinnenberufes für Frauen ein, indem sie sich mit Gleichgesinnten wie Käthe Kollwitz zusammenschloss und sich für die freie Berufswahl von Frauen engagierte. Unter dem nationalsozialistischen Regime konnte Julie Wolfthorn ihre Werke nur noch im Rahmen des jüdischen Kulturbundes ausstellen und erhielt damit praktisch Berufsverbot. Sie verlor ihre Existenzgrundlage und wurde schließlich 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort starb sie 1944 aufgrund von Mangelernährung und katastrophalen hygienischen Bedingungen. Die Ausstellung des Westpreußischen Landesmuseums erinnert an Leben und Werk der fast in Vergessenheit geratenen Künstlerin. 

Der Unkostenbeitrag für die Führung beträgt 2,50 € zuzüglich Museumseintritt von 4,00 €.