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Positiv in die Zukunft schauen: Jahreshauptversammlung des Stadtverbandes der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf

Im Vorjahr hatte man noch zu einer „Ersatzveranstaltung“ einladen müssen. In diesem Jahr konnte Wehrführer Christof Amsbeck endlich wieder, zum ersten Mal seit 2019, auf eine gut besuchte Fahrzeughalle im Feuerwehrgerätehaus am Holzbach blicken, wo sich der Stadtverband der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf am Freitagabend zur Jahreshauptversammlung traf. Die Einsatzfahrzeuge waren vor der Halle fein säuberlich aufgereiht, die Einsatzbereitschaft blieb jederzeit gewährleistet. So wie in der gesamten Zeit, in der die Pandemie die regulären Abläufe der Gesellschaft gebeutelt hatte.

Amsbeck ging auf die sich verändernden Probleme der Gesellschaft ein, die sich auch in der Feuerwehrarbeit widerspiegeln. Es sei wichtig, positiv in die Zukunft zu schauen. Wie weitere Redner nach ihm, erwähnte auch er das Problem der gewalttätigen Aktionen gegen Hilfs- und Rettungskräfte und betonte, dass Feuerwehrleute, Polizisten und Sanitäter keine Prügelknaben sein dürften. „Ihr leistet jedes Jahr Großartiges, denn trotz moderner Ausrüstung und Technik, sind viele unserer Einsätze riskant“, lobte er die Kameradinnen und Kameraden, die gelebte Mitmenschlichkeit übten und darauf stolz sein dürften. „Bei 494 Einsätzen habt ihr dieses im Jahr 2022 wieder eindrücklich unter Beweis gestellt!“ Laut Jahresbericht rückten die Löschzüge, die insgesamt 330 aktive Mitglieder verzeichnen, 542 Mal aus und kamen auf 8377 Einsatzstunden. Die Ehrenabteilung zählt 100 Personen, die Unterstützungsabteilung 43. 63 Kinder sind in der Kinderfeuerwehr aktiv, die Jugendfeuerwehr hat 36 Mitglieder.

Zudem ging der Wehrführer in seinen Worten auf die geplanten, in Angriff genommenen und notwendigen Maßnahmen für die Ausstattung der Warendorfer Feuerwehr ein. Bekanntlich wird es in Freckenhorst ein neues Feuerwehrgerätehaus geben, ebenso am Standort Nord und auch der Standort Holzbach wird muss und wird ausgebaut werden.

„Der Schutz der Bevölkerung hat in den letzten Monaten eine völlig neue Dimension erreicht, der Zivilschutz muss sich auf diese Situation einstellen“, unterstrich Bürgermeister Peter Horstmann in seinem Grußwort und ging auf die Äußerungen von des Wehrführers ein. Die neue Realität könnte einschüchternd wirken, gäbe es nicht die Feuerwehr, lobte er die Wehrleute und versicherte den Anwesenden den Stolz der Warendorfer Bürgerschaft auf ihre Wehr und die Unterstützung derselben durch Politik, Rat und Verwaltung. „Seien Sie sich sicher, die Stadtgesellschaft steht an Ihrer Seite!“

Der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues freute sich, dass in NRW die Feuerwehren nicht wie anderswo gelitten haben. Er ging ebenfalls auf das Thema Gewalt ein. Anders als vielleicht gedacht ist die Region keine Diaspora der Gewalt. Zwei- bis dreimal pro Woche gebe es Übergriffe gegen Feuerwehr Rettungsdienst und Polizei, sagte Niehues, der verschärfte Strafen forderte.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Benjamin Schürholt hielt dagegen, dass eine schnelle Reaktion gegenüber Gewalttätern notwendig sei, unter Ausschöpfung der bestehenden strafrechtlichen Möglichkeiten. Diese seien mit der Höchststrafe von fünf Jahren Haft ohnehin schon hoch. Mit Blick in die Versammlung stärkte er den Wehrleuten den Rücken: „Hier sitzt das Rückgrat der Gefahrenabwehr, hier sitzt die Resilienz!“.

Welche Aufgaben das Rückgrat der Gefahrenabwehr im letzten Jahr zu bewältigen hatte, zeigte der von Michael Stählker erstellte Jahresbericht. Welche Zukunft dieses Rückgrat haben kann, verdeutlichte der von Daniel Stählker vorgetragene Jahresbericht der Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Zu den Regularien der Versammlung zählen die Verabschiedungen aus Funktionen, Einsetzungen in Funktionen, Neuaufnahmen, Beförderungen und Ehrungen. Wilfried Notarp und Hubert Isernhinke wurden für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Ein halbes Jahrhundert sind Hermann-Josef Schwienhorst, Helmut Schulte, Wilhelm Hörnemann und Alfons Schulze Osthoff schon in der Feuerwehr. Richard Jost Dahlhoff sowie Anton Kettler zählen sogar bereits seit 60 Jahren zu den sogenannten Blauröcken. Nicht alle konnten anwesend sein, auch nicht Bernhard Muesmann der in diesem Jahr auf stolze 70 Jahre in der Feuerwehr zurückblicken kann.

In die Ehrenabteilung wurden Alfons Kuhlmeier, Wilfried Notarp Manfred Austerhoff, Ludger Heuckmann, Martin Borgmann und Hubert Isernhinke verabschiedet.

Langjährige Mitgliedschaften:

10 Jahre: Saskia Bischof, Alexander Brinkmann, Steffen Gartz, Lars Möller, Lena Sendker, Lars Abbenhorn, Matthias Bachmann und Daniel Lienkamp

25 Jahre: Dirk Holtwick, Jörg Stakenkötter, Klaus Wiggering, Dirk Reckermann, Jürgen Suthoff, Christian Schöler, Dirk Palasdies, Martin Luther und Andre Baggemann

35 Jahre: Christian (Eddi) Erpenbeck, Björn Heitmann, Andre Mertens, Michael Pollmeyer, Thomas Pumpe, Guido Meimann und Rudolf Terbaum (von links)

40 Jahre: Wilfried Notarp und Hubert Isernhinke

50 Jahre: Hermann-Josef Schwienhorst, Helmut Schulte, Wilhelm Hörnemann und Alfons Schulze Osthoff

60 Jahre: Richard Jost Dahlhoff und Anton Kettler

70 Jahre: Bernhard Muesmann

Bürgermeister Peter Horstmann

Der stellvertretende Bezirksbrandmeister Donald Niehues

Stadtjugendfeuerwehrwart Daniel Stählker

Seit 25 Jahren in der Feuerwehr: Dirk Holtwick, Jörg Stakenkötter, Klaus Wiggering, Dirk Reckermann, Jürgen Suthoff und Andre Baggemann (v.li.)

Für 35-jährige Mitgliedschaft erhielten das goldene Abzeichen: Michael Pollmeyer, Thomas Pumpe Guido Meimann und Rudolf Terbaum (v.li.)

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Benjamin Schürholt mit den besonders langjährigen Mitgliedern: Richard Jost Dahlhoff, Anton Kettler (beide 60 Jahre), Hermann-Josef Schwienhorst (50 Jahre) und Wilfried Notarp (40 Jahre) (v.li.)

In die Ehrenabteilung wurden Martin Borgmann, Ludger Heuckmann, Manfred Austerhoff, Wilfried Notarp und Alfons Kuhlmeier verabschiedet (v.li.))

Wehrführer Christof Amsbeck

Fotos: Rieder