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Schreibtalent entdeckt beim Eckenrother Nachwuchspreis: Charlotte Klein ist Preisträgerin des diesjährigen Literaturpreises

Foto: Charlotte Klein

Warendorf. Nicht immer ergibt sich die Gelegenheit zum literarischen Schreiben im Unterricht. Ein Buch über das Leben des Jungen Pierre-Anton, die 2010 erschienene Parabel „Nichts“ der dänischen Schriftstellerin Janne Teller, hat für die heute fünfzehnjährige Charlotte Sophia Klein im Religionsunterricht am Mariengymnasium den Auslöser bedeutet, sich mit ihren eigenen Gedanken über die Bedeutung des Lebens in selbst erfundenen Geschichten auseinanderzusetzen. Wie leicht ihr das gelingt, macht die sprechende Elster aus ihrer ersten Erzählung deutlich. Der Ich-Erzähler entdeckt in einem Baum hinter sich eine Elster: „Ich blickte den Vogel lange an. Seine klaren Augen spiegelten die Sonne wider und schienen mich genauso zu mustern. Ich lächelte – der Vogel lächelte zurück.“ Krächzend argumentierend macht der schwarz-weiße Vogel darauf dem Ich-Erzähler klar, dass nichts im Leben eine Bedeutung hat, worauf dieser sich zu einem folgenschweren Schritt entschließt.

Gerold Paul, Charlotte Sophias Lehrer am Mariengymnasium, gefiel ihre Erzählung dermaßen gut, dass er der literarisch interessierten Schülerin ein halbes Jahr später vorschlug, einen weiteren Text als Beitrag für den bundesweit ausgeschriebenen Nachwuchspreis der Eckenroth Stiftung in Rheinland-Pfalz einzureichen. Die Vierzehnjährige wählte das Thema „Freundschaft kennt keine Grenzen“. Die Geschichte, die dabei entstand, ist kompliziert, denn erzählt wird von Gewalt, Missbrauch und psychischer Erkrankung, Erfahrungen, die eine Freundschaft auseinanderbringen können. Einhellig überzeugt zeigte sich die Jury der Eckenroth Stiftung von diesem Beitrag und erklärte Charlotte Sophia neben fünf weiteren Schülerinnen und Schülern zur Preisträgerin des Wettbewerbs. Die Preisverleihung fand am 28. August statt.

Inzwischen hat Charlotte Sophia Klein auf Einladung der Stiftung an einem literarischen Schreibtraining im idyllisch gelegenen Stiftungshaus in Eckenroth teilgenommen, bei welchem sie einige Kniffe professioneller Autoren kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten austauschen konnte. Das intensive Schreibtraining kann die Marienschülerin nur empfehlen: „Es war eine unglaublich tolle Erfahrung, und dieser kleine Ort hat schon fast etwas Magisches an sich! Bei dem Training habe ich dann mit einer anderen Gewinnerin das Schreiben geübt und einige Tipps und Tricks gelernt – wir haben die Gedanken fließen lassen.“ Das Mariengymnasium gratuliert Charlotte Sophia herzlich zu ihrem ersten literarischen Preis. Die Geschichten der Preisträger sind auf der Internetseite der Stiftung zu finden:

https://www.eckenroth.art

https://t1p.de/fub0

Foto: Charlotte Klein