Die Fahrrad-Skulptur auf dem Domplatz ist Teil einer Aktionswoche der Reformbewegung Maria 2.0 und des Diözesanverbandes Münster der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Monat Mai. Erneuerung und Reform der Kirche sind im Kern die Forderungen, für die sich das Bündnis „Gleichberechtigung.Amen“ seit 2019 mit Demonstrationen, Gottesdiensten und Kundgebungen einsetzt.
Auf dem Domplatz in Münster ist seit Sonntagmorgen eine ungewöhnliche Anordnung von Fahrrädern und Transparenten zu sehen. Passend zur Fahrradstadt dienen vor dem St. Paulus Dom Fahrräder dazu, eine Botschaft zu präsentieren, die aus der Bibel stammt und heute mehr denn je aktuell ist: „Seht, ich mache alles neu!“ Die Bibelstelle bringt die Sehnsucht nach Erneuerung in der katholischen Kirche deutlich zum Ausdruck.
„Ein schöneres und mutmachenderes Motto als die Verheißung Gottes aus dem Buch der Offenbarung „Seht, ich mache alles neu!“ hätten wir für eine Aktionswoche nicht wählen können. Hier stehen wir … mit einem Gott an unserer Seite, der nach unserer christlichen Überzeugung alles neu macht und der an der Seite der Leidenden und Liebenden steht. Gemeinsam mit Maria 2.0 stehen kfd-Frauen in vielen Orten im Münsterland für diese Erneuerung – besonders mit Blick auf den gleichberechtigten Zugang von Frauen und Männern zu allen kirchlichen Ämtern“, so Judith Everding, Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft im Bistum Münster.
Angela Kieserg, Maria 2.0 Münster: „Uns von Maria 2.0 ist es wichtig, sichtbar zu werden und zu zeigen, dass wir „draußen“ sind – draußen vor den Kirchentüren, draußen bei den Menschen. Wir habe eine Sehnsucht nach Neuem – nach Neuem in der Katholischen Kirche, aber noch viel mehr nach dem Neuen, was durch die Botschaft Jesu für alle Menschen sichtbar und spürbar werden kann, als gelebte Solidarität und Gemeinschaft.“
Bei einem gemeinsamen digitalen Treffen hatten Frauen beider Gruppierungen kreative Ideen für eine corona-konforme zentrale Aktion in Münster gesammelt, aus der sich die Fahrrad-Skulptur entwickelte. An vielen Orten im Münsterland gehen Frauen innerhalb der gleichnamigen Aktionswoche mit kreativem Potential daran, die Botschaft „Seht, ich mache alles neu“ im öffentlichen Raum und auf Kirchplätzen in Szene zu setzen.
Die Aktionswoche findet passend ihren Abschluss in Segensfeiern für Liebende am 10. Mai. Denn neben dem Engagement für eine geschlechtergerechte Kirche und der Aufklärung der Missbrauchsfälle fordern die Kooperationspartnerinnen eine wertschätzende Haltung gegen-über selbstbestimmter, achtsamer Sexualität.
Aufgrund der Absage der Glaubenskongregation, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, weisen beide Organisationen auf die Segensfeiern für Liebende hin, die unter dem Motto #liebegewinnt am 10. Mai bundesweit stattfinden, z.B. in Münster, Rheine oder Geldern (Termine: www.liebegewinnt.de/gottesdienste).
Kooperationspartner „Gleichberechtigung.Amen“ Die Bewegung Maria 2.0 tritt für Reformen in der katholischen Kirche ein. Sie ist eine bundesweit vernetzte Graswurzelbewegung. Zahlreiche Maria 2.0-Gruppen, auch innerhalb des kfd-Diözesanverbandes Münster, machen seit dem Kirchenstreik im Mai 2019 immer wieder mit unterschiedlichen Aktionen in Kirchengemeinden und im Bistum auf ihre Forderungen aufmerksam. www.mariazweipunktnull.de Der kfd-Diözesanverband Münster e. V. ist mit rund 92.000 Mitgliedern in rund 450 pfarrlichen Gruppen der größte Verband im Bistum Münster. Er verhält sich nicht neutral zu den drängenden Problemen unserer Zeit, sondern vertritt eigene (kirchen-) politische Standpunkte. Als größter katholischer Frauenverband in Kirche und Gesellschaft meldet er sich regelmäßig zu Wort. www.kfd-muenster.de 2020 hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö), die Katholische Frauenbewegung (kfb) Südtirol, und der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) das Positionspapier „bleiben und erneuern!“ für einen gemeinsamen Kurs zum Thema Frauen in der katholischen Kirche verabschiedet. www.kfd-bundesver-band.de/aktuelles/artikel/positionspapier-frauenverbaende-wortlaut-2020/