An einer Online-Konferenz unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm am Dienstag (8. September) das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf teil. Dessen Leiter Dr. Wolfgang Hückelheim wurde von Landrat Dr. Olaf Gericke und Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier begleitet. Die Konferenz mit den 400 deutschen Gesundheitsämtern stand unter dem Titel „Herausforderungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Bewältigung der Corona-Pandemie“.
Die Bundeskanzlerin stellte den „Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst“ vor, den Bund und Länder unter Beteiligung der Kommunalen Spitzenverbände geschlossen haben. Ziel ist die Verbesserung der personellen und technischen Ausstattung der Gesundheitsämter. Dafür stellt der Bund insgesamt vier Milliarden Euro bis Ende 2026 zur Verfügung. Damit sollen 5000 neue Stellen für den öffentlichen Gesundheitsdienst, davon 90 Prozent in den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte, geschaffen werden.
Schon in diesem Jahr sollen 1500 Stellen für zusätzliche Ärztinnen und Ärzte und weiteres Fachpersonal wie z.B. Medizinische Fachangestellte oder Hygienekontrolleure geschaffen werden. Außerdem soll die Attraktivität des Öffentlichen Gesundheitsdienstes durch eine bessere Bezahlung für Ärztinnen und Ärzte gestärkt werden,
Auch für die technische Ausstattung der Gesundheitsämter will der Bund zusätzliche Mittel bereitstellen. Noch in diesem Jahr sollen bundesweit 50 Mio. Euro für neue IT-Infrastruktur, Hardware und Software fließen.
„Dieses Geld kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Aus der Tönnies-Krise haben wir viel gelernt. Wir haben bereits damit begonnen, die personelle Verstärkung des Gesundheitsamtes vorzubereiten. Das werden wir im Stellenplan 2021 abbilden und dem neuen Kreistag vorlegen“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke im Anschluss an die Konferenz mit der Kanzlerin. „Zudem haben wir bereits damit begonnen, unser Gesundheitsamt digital besser aufzustellen. Wir haben in den vergangenen Wochen eine Software eingeführt, die die Bewältigung von Infektionsgeschehen, insbesondere die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, stark erleichtert. Diese Software ist noch deutlich ausbaufähig, insbesondere, um das Meldewesen zu stärken“, waren sich Landrat und Gesundheitsamtsleitung einig. Wie genau sich die angekündigten Mittel auf die Bundesländer und dann auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilen werden, steht noch nicht fest. „Das Geld muss bei den Kommunen ankommen und darf nicht in Landes- oder Bundesbehörden versickern“, forderte Landrat Dr. Gericke.
Nahmen an der Konferenz mit der Bundeskanzlerin teil: (v.l.): Dr. Wolfgang Hückelheim. Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier und Landrat Dr. Olaf Gericke. – (Foto: Kreis Warendorf)