Warendorf/Ahlen/Oelde/Ennigerloh – Während der Vertreterversammlung der Volksbank eG in der Stadthalle Ahlen konnten sich die rund 200 anwesenden Mitgliedervertreter erneut über ein erfolgreiches Jahr ihrer heimischen Volksbank freuen. Nach Eröffnung der Versammlung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Dirk Holterdorf präsentierte der Vorstandsvorsitzende Rolf Weishaupt die erfreulichen Ergebnisse, die sich einmal mehr als nachhaltige Bestätigung der Geschäftspolitik erwiesen.
Die Volksbank eG ist mit einem Wachstum beim Kundengeschäftsvolumen um 5,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro weiter auf Erfolgskurs, obwohl auch 2018 das Umfeld für Banken herausfordernd war. Sie konnte ihre Marktposition als starke genossenschaftliche Regionalbank, insbesondere durch die Stärkung des Eigenkapitals, weiter festigen. „Das Vertrauen der Bankkunden in die Sicherheit ihrer Einlagen sowie das Vertrauen der Geld- und Kapitalmärkte in die Stabilität des Bankensystems in Deutschland sind ein hohes Gut. Angesichts der Rahmenbedingungen tun wir gut daran, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren und an unserem Markterfolg weiterzuarbeiten“, erläuterte Rolf Weishaupt während der Versammlung. Konnte die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr Erfolge auf beiden Seiten der Bilanz verzeichnen, war das Kreditgeschäft erneut einer der größten Wachstumsfaktoren. Hauptwachstumsträger waren dabei das Firmenkunden- und Immobiliengeschäft. Die Kundenforderungen stiegen um rund 9,0 Prozent auf 1,158 Milliarden Euro. Über die Erwartungen entwickelten sich auch die bilanziellen Kundeneinlagen. Mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent (6,6 Prozent im Vorjahr) betrug der Gesamtbestand zum Stichtag 1,124 Milliarden Euro. Aber nicht nur beim klassischen Bankgeschäft, also bei Krediten und Einlagen, ist die Volksbank eG gut aufgestellt. Traditionell stark ist sie in der genossenschaftlichen FinanzGruppe verankert und dort mit den Verbundpartnern, wie Union Investment, R+V Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall und DZ-Hyp (früher WL-Bank) erfolgreich unterwegs. Im Privatkundengeschäft hat die Bank im vergangenen Jahr einen besonderen Beratungsschwerpunkt auf die Themen Altersvorsorge, Absicherung sowie Wohneigentum gelegt. Mitglieder und Kunden profitierten dabei von der ganzheitlichen genossenschaftlichen Beratung. Mit 47.966 Mitgliedern blieb die Zahl der Bankteilhaber nahezu stabil. Die Volksbank ist damit weiterhin die größte wirtschaftliche Personenvereinigung im Kreis Warendorf und somit ein wichtiger wirtschaftlicher, aber auch gesellschaftlicher Faktor in der Region.
Weitere Kennzahlen der GuV
Anders als erwartet ist das Zinsergebnis nicht weiter gesunken, sondern hat sich mit 28,6 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 28,5 Millionen Euro gehalten. Das Provisionsergebnis konnte um 2,5 Prozent auf 15,8 Millionen Euro (Vorjahr 15,4 Millionen Euro) gesteigert werden. In Summe konnte der Personal- und Sachaufwand durch die Verschlankung von Prozessen leicht reduziert werden. Dabei sank der Personalaufwand von 19,6 Millionen Euro auf 18,4 Millionen Euro – ein Minus von 5,7 Prozent. Der Sachaufwand stieg leicht um 2,8 Prozent von 10,7 Millionen Euro auf 11,0 Millionen Euro.
Stabiles Ergebnis und günstige Risikolage
Die Bilanzsumme der Volksbank stieg im Geschäftsjahr 2018 von 1,499 Milliarden Euro auf 1,581 Milliarden Euro. Trotz des hohen Kosten- und Margendrucks konnte der Bilanzgewinn mit 3,369 Millionen Euro (Vorjahr 3,433 Millionen Euro) nahezu gehalten werden. Das gute Jahresergebnis versetzt die Genossenschaft in die Lage, ihren Mitgliedern mit vier Prozent erneut eine nennenswert über dem Markt liegende Dividende auszuschütten. Eine weitere Stärkung des Eigenkapitals durch Rücklagenerhöhung und einen weiteren Ausbau der bilanziellen Vorsorgereserven, in Summe 5,5 Millionen Euro, lassen die Volksbank für die Zukunft gut gerüstet sein. Die Bank hält damit unverändert vollumfänglich die strengeren Eigenkapitalanforderungen, die seit dem 01. Januar 2019 gelten, ein. Das positive Prüfungsergebnis wurde mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Genossenschaftsverbandes, Düsseldorf, versehen und somit war die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat im Rahmen der Versammlung reine Formsache. Für Interessierte wird der Geschäftsbericht 2018 auf der Internetseite der Volksbank unter www.volksbank-eg.de veröffentlicht.
Übergangsjahr 2019 mit neuer EDV und Fusion
2019 wird für die heimische Volksbank ein Übergangsjahr mit zwei besonderen Herausforderungen sein. Zum einen gilt es die Umstellung auf das neue Banksystem agree21 zu meistern, die am kommenden Wochenende 12. bis 14. April anstehen wird. Die Fusion der genossenschaftlichen Rechenzentren GAD und Fiducia IT AG im Jahr 2016 hatte das notwendig gemacht. Seit über einem Jahr bereitet sich die Bank auf die Systemumstellung vor. Die Kunden wurden kürzlich bereits ausführlich über die anstehenden Änderungen und Einschränkungen am Umstellungswochenende informiert. Zusätzlich steht anschließend die Umsetzung der Fusion mit der Volksbank im Ostmünsterland eG, mit Sitz in Harsewinkel, an. Der Zusammenschluss ist bereits im Mai 2018 in den Vertreterversammlungen der beiden Häuser beschlossen worden. Zur Verabschiedung der jeweiligen Jahresabschlüsse fand dazu bereits die letzte eigene Vertreterversammlung der Volksbank im Ostmünsterland eG statt. Mitte des Jahres wird dann die juristische Fusion vollzogen und Mitte November steht die technische Zusammenlegung an. „Wir sehen uns auf einem guten Weg, beide Großprojekte erfolgreich zu meistern. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Häuser gebührt dafür unser Lob und unsere Anerkennung. Ohne deren großes Engagement wäre eine solche Herausforderung in einem Geschäftsjahr nicht zu meistern“, beschloss Rolf Weishaupt seine diesjährigen Ausführungen zum Vorstandsbericht.
Vorstandsvorsitzender Rolf Weishaupt scheidet zum Jahresende 2019 aus dem Vorstand aus
Zum Abschluss der Vertreterversammlung hatte der langjährige Vorstandsvorsitzende noch eine Überraschung: Rolf Weishaupt gab seinen Ausstieg zum Jahresende 2019 bekannt. Im Rahmen der in diesem Sommer vollzogenen Fusion wird er aus dem dann vierköpfigen Vorstandsgremien nach eigenen Worten mit „guten Gefühl“ aussteigen und in den Ruhestand wechseln. Nach 43 Jahren in der Volksbank und 30 Jahre im Vorstand möchte er seine „worklife-balance“ zukünftig ausgeglichener gestalten.
Er nahm die Gelegenheit wahr dem höchsten Gremium der Volksbank aus erster Hand die Information zu übermitteln und bedankte sich für das Jahrzehnte ihm entgegengebrachte Vertrauen. „ Die Volksbank steht so kernig da, wie in den 130 Jahren vorher nicht. Eine gute Bank eben.“, so sein Abschlussstatement.
Der Vorstand der Volksbank eG (v. l. n. r.) Vorstandsvorsitzender Rolf Weishaupt, Martin Weber und Thomas Schmidt.
Foto: Volksbank eG