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Warendorf trauert um Hans Günter Winkler

Die Stadt Warendorf trauert um ihren Ehrenbürger Hans Günter Winkler, der am 09.07.2018 im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt verstorben ist.

Hans Günter Winkler wurde am 24. Juli 1926 in Wuppertal-Barmen geboren. Seinen ersten Reitunterricht erhielt er von seinem Vater, der  Stallmeister und Reitlehrer war. So beschrieb Winkler seinen Weg zur Reiterei als von Anfang an vorgezeichnet und Grundlage seiner Philosophie.

Den ersten Sieg seiner sportlichen Karriere verzeichnete Hans Günter Winkler nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 in Nördlingen, als er ein S-Springen für sich entschied. 1950 entdeckte Dr. Gustav Rau, damaliger Präsident des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei, den zu dieser Zeit noch unbekannten Reiter. Er sollte die Stute Halla, mit der er später in die Sportgeschichte einging, auf einen Olympiaeinsatz vorbereiten. So kam HGW, wie er in Reiterkreisen genannt wurde, 1951 nach Warendorf. Mit der späteren Wunderstute Halla wurde er dann im Jahr 1956 nach dem legendären Ritt im zweiten Durchgang der Olympischen Reiterspiele von Stockholm erstmals Olympiasieger.

Hans Günter Winkler nahm an sechs Olympischen Spielen in Folge teil und kehrte nie ohne Medaille zurück. Der insgesamt fünfmalige Olympiasieger wurde 1955 und 1956 zum Sportler des Jahres und für die Zeit von 1950 bis 1960 zum Sportler des Jahrzehnts gewählt. Ausgezeichnet wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, dem Silbernen Lorbeerblatt, dem FN-Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeer, Olympischen Ringen und Brillanten, dem Reiterkreuz in Gold mit Brillanten und dem Goldenen Ehrenzeichen des Reiterweltverbandes. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen wurde er auch in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. 1986 beendete er seine aktive Karriere.

Am 24. Juni 1956 wurde Hans Günter Winkler in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich durch seine überragenden sportlichen Leistungen als mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Springreiten erworben hatte, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Warendorf verliehen. Als prominentester Bürger Warendorfs und Aushängeschild für den gesamten deutschen Spitzensport hat er die Stadt Warendorf nicht nur weltbekannt, sondern auch zur Hochburg des Pferdesportes gemacht.

Besonders erwähnenswert ist sein Einsatz für den reiterlichen Nachwuchs. Dabei war es stets sein Ziel, den deutschen Spitzenreitsport zu sichern und weiterzuentwickeln. Er selbst habe dem Sport so viel zu verdanken, dass er es als seine Aufgabe sah, dem Sport auch etwas zurückzugeben.

Das wohl traurigste Ereignis seines Lebens war der Tod seiner Ehefrau Debby. Sie war am 18.2.2011 während eines Reittrainings auf dem Familienanwesen Gut Birkenhof schwer gestürzt und drei Tage später ihren schweren Verletzungen erlegen.

Zu seinem 90. Geburtstag am 24. Juli 2016 würdigte ihn die Stadt Warendorf in Anerkennung seiner Verdienste mit einem Festumzug durch die Stadt und einem großen Empfang im Historischen Rathaus. Der große Zuspruch aus der Bevölkerung, der Hans Günter Winkler an diesem Tag zu Teil wurde, zeigte, wie verbunden sich die Bürgerinnen und Bürger mit der Reitlegende fühlten und wie sehr sie ihn schätzten.

Bürgermeister Axel Linke zeigt sich tief bewegt vom Tod Hans Günter Winklers: „Die Stadt Warendorf blickt mit Stolz auf ihren Ehrenbürger. Hans Günter Winkler hat mit dem Ehrenbürgerrecht die höchste Auszeichnung erhalten, die eine Stadt verleihen kann und er hat sich um diese Auszeichnung insbesondere auch nach der Verleihung mehr als verdient gemacht. Mehr als 60 Jahre hat HGW unsere Stadt weltweit präsentiert und ihr zu dem heutigen Status verholfen. In unseren Begegnungen habe ich ihn stets als starke Persönlichkeit, ehrgeizigen Sportler und willensstarken Unternehmer erlebt. Sein Andenken als Ehrenbürger Warendorfs und Spitzensportler Deutschlands wird immer einen Platz in der Geschichte dieser Stadt haben.“

(Fotos: Stadt Warendorf)