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Wie viel Adventsdekoration ist erlaubt?

Alle Jahre wieder: Ende November schmücken viele Menschen Häuser und Wohnungen mit bunter Weihnachtsdekoration. Das führt aber auch gelegentlich zu Ärger, wenn es ein Nachbar übertreibt. Wie weit darf man bei der Adventsdeko gehen? Haus & Grund Warendorf e.V. hat rechtliche Hinweise zur Adventsdekoration für Mieter und Eigentümer zusammengestellt.

Für viele Mieter und Wohnungseigentümer gehört Adventsdekoration zum Dezember einfach dazu. „Das ist natürlich auch erlaubt. Zum vertragsgemäßen Gebrauch der Wohnung zählt es auch, eine Lichterkette ans Fenster zu hängen, sofern sie nicht mit grellem Blinken die Nachbarn nervt oder ihnen gar den Schlaf raubt“, erklärt Oliver Kock. Der Vorsitzende von Haus & Grund Warendorf ergänzt: „Der Nachbar kann sich über die Weihnachtsbeleuchtung nur beklagen, wenn sein Grundstück direkt ausgeleuchtet wird oder grelle Lichter etwa unmittelbar in sein Schlafzimmer strahlen.“

Allerdings sollte man angesichts hoher Strompreise ohnehin darauf verzichten, die Lichter die ganze Nacht hindurch funkeln zu lassen: „Eine Zeitschaltuhr kann helfen, das adventliche Funkeln auf die Uhrzeiten zu beschränken, zu denen es auch viele Menschen erfreuen kann“, rät Kock. Außerdem empfiehlt er stromsparende LED-Lichterketten. „Auf Kerzen oder Teelichter sollte man verzichten. Brennende Kerzen unbeaufsichtigt in Fenster oder Hausflur zu stellen, beschwört eine erhebliche Brandgefahr herauf.“

Natürlich muss Adventsdekoration auch nicht unbedingt leuchten. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt: „Mieter und Eigentümer dürfen Wohnung und Fenster, Balkon, Garten oder Terrasse grundsätzlich nach ihren Wünschen dekorieren“, erklärt Oliver Kock. Der Volljurist erinnert dabei an ein Urteil des Bundesgerichtshofs (10.11.2006, Az.: V ZR 46/06): „Der BGH hat entschieden, dass Mieter Gemeinschaftsflächen wie etwa das Treppenhaus mitgestalten dürfen. Die Fluchtwege sind aber freizuhalten. Nachbarn dürfen nicht behindert oder gestört werden.“ In der Praxis bedeutet das: „Wer im Treppenhaus Duftkerzen aufstellt oder den Hausflur mit Zimtspray einnebelt, nutzt das Gemeinschaftseigentum bestimmungswidrig“, zitiert Kock das Oberlandesgericht Düsseldorf (16.05.2003, Az.: 3 Wx 98/03). Beim Dekorieren sollten Nachbarn also wie immer Rücksicht aufeinander nehmen. „Ein Adventskranz an der eigenen Wohnungstür ist insofern kein Problem“, beruhigt Kock.

Bei Dekoration im Außenbereich ist die Sache kniffeliger: Die Dekoration muss sicher befestigt werden, dabei dürfen Mieter aber auch die Fassade nicht beschädigen. „Wenn eine lebensgroße Weihnachtsmann-Figur die Hauswand hochklettern soll, muss man in die Fassade bohren, um sie sicher anzubringen. Das ist eine bauliche Veränderung. Dafür ist die Zustimmung des Vermieters nötig“, erinnert Kock. Wird die Figur nicht ausreichend befestigt und fällt auf die Straße, haftet nämlich der Hauseigentümer für die Schäden.

Allgemeine Infos über Haus & Grund Warendorf e.V.

siehe:  www.hausundgrundwarendorf.de

Foto: Haus und Grund Warendorf e.V.