Die Frauengemeinschaft St. Josef startete am Donnerstag, den 16. Januar 2020 um 14:00 Uhr am historischen Rathaus am Marktplatz zum diesjährigen Winterspaziergang. Das kfd-Team hatte dieses Mal eine Stadtführung zusammen mit dem Gästeführer Werner Stock geplant. 58 Frauen trafen sich dann bei herrlichem Sonnenschein zu diesem Termin.
Herr Stock erklärte:
Die Altstadt Warendorfs bietet nicht nur eine Vielzahl historischer Häuser, sondern auch unzählbar viele Geschichten und Ereignisse, die sich in und um die Bauten abgespielt haben. Allein der Marktplatz, Warendorfs Gute Stube, bietet auf einen Blick Bauwerke aus den verschiedensten Epochen. Bei einem kleinen Rundgang durch die Gassen und Gässchen der Stadt, begegnen dem Betrachter an vielen Stellen kleine und große Stücke aus über 1200 Jahren Stadtgeschichte. Die Stadtführungen machen die Geschichte der alten Stadt, ihren ständigen Wandel und die Einflüsse der Zeit sicht- und erlebbar.
Weiter ging es zum Landgestüt. Kaum jemand kennt die Geschichte der Stadt so gut und kann die Aufgaben des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts so lebendig vermitteln wie das Team der Warendorfer Gästeführer.
Das Nordrhein-Westfälische Landgestüt blickt inzwischen auf eine mehr als 190-jährige Geschichte zurück. 1826 wurde es auf Wunsch der Züchter Westfalens und der Rheinprovinz gegründet und war damit das erste Preußische Landgestüt im Westen. Nach Kriegsende ging es in den Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen über und ist heute dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zugeordnet.
Die Aufgabe des Landgestüts ist jedoch seit seiner Gründung im Grundsatz unverändert geblieben. Sie besteht darin, den Pferdezüchtern qualitätvolle und genetisch interessante Hengste gegen ein angemessenes Deckgeld zur Verfügung zu stellen. Oberstes Ziel ist dabei der Zuchtfortschritt.Rund 90 zuchtaktive Hengste stehen in den denkmalgeschützten Ställen des Gestüts. Neben den Warmbluthengsten sind auch ca. 25 Kaltbluthengste in Warendorf beheimatet.
Geleitet wird das Nordrhein-Westfälische Landgestüt seit dem Frühjahr 2018 von Kristina Ankerhold. Etwa 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen und betreuen die Hengste. Hinzu kommen 22 Ausbildungsplätze, wobei hier der Beruf des Pferdewirts in den Fachrichtungen „Klassische Reitausbildung“, „Pferdezucht“ und „Pferdehaltung und Service“ erlernt werden kann.
Dem Gestüt angegliedert ist die Deutsche Reitschule. Sie ist das „Zentrum der Berufsreiterei“ und bietet Fortbildungs- und Prüfungslehrgänge für Berufsreiter, Amateure und Turnierfachleute an. Da nicht jeder Prüfling über ein eigenes Pferd verfügt, gehören etwa 50 Hengste und Wallache zum Lehrpferdebestand der Schule.
Insgesamt bietet das Landgestüt auf seinem acht Hektar großen Gelände Platz für 160 Pferde. Die Decksaison dauert von Februar bis August. In dieser Zeit steht ein Teil der Hengste auf den 16 Deck- bzw. Besamungsstationen in Westfalen und dem Rheinland. Zu den Kunden zählen aber auch Züchter aus anderen Teilen Deutschlands, aus ganz Europa, den USA und Australien.
Zum Abschluss der Wanderung genossen die Damen Kaffee und Kuchen im Hotel „Emshof“ und kehrten danach froh gelaunt nach Hause.
Fotos: KFD St. Josef Warendorf