EMPÖRUNG AUCH IM JOSEPHS HOSPITAL IN WARENDORF.
Bundesminister Spahn bricht sein Wort und entzieht Krankenhäusern dringend notwendige Unterstützung in der Corona Krise.
Viele Krankenhäuser, so auch das Warendorfer Josephs-Hospital, haben sich in den letzten Wochen mit aller Kraft auf die Corona-Krise vorbereitet. In der Klinik stehen seit einer Woche viele Operationssäle still, weil Kapazitäten für eine provisorische Intensivstation geschaffen wurden. Viele planbare Operationen wurden abgesagt. Das Krankenhaus sieht nun gravierende wirtschaftliche Probleme auf sich zukommen. So würden diese Absagen Verluste in Millionenhöhe für das Haus bedeuten. Zusätzlich entständen erhebliche Kosten, weil die Schaffung von neuen Intensivkapazitäten mit hohen Kosten verbunden sei. Auch der Verbrauch an Schutzkleidung für die Mitarbeiter sei erheblich angestiegen.
Alle Maßnahmen seien im Vertrauen in Bundesminister Spahn erfolgt, der sich mit einem persönlich Schreiben an die Krankenhäuser gewandt hatte, planbare Operationen runterzufahren, um Zusatzkapazitäten für Corona-Patienten zu schaffen. Er verband seine eindringlichen Worte mit der Zusage, „kein Krankenhaus werde ins Defizit rutschen […] whatever it takes“ (was es auch koste).
Spahn stellte am gestrigen Samstag sein Stützungspaket für die Krankenhäuser vor. Jetzt müsse man feststellen, dass von seinen wohlfeilen Worten nicht viel übrig bliebe. Statt den Krankenhäusern in der schwersten Krise der Bundesrepublik den Rücken frei zu halten, verlange er weiter kleinteilige bürokratische Nachweise. Die zur Verfügung gestellten Gelder reichten bei weitem nicht aus, um die anstehenden Liquiditäts- und Ergebniskrisen zu meistern.
Zuvor hatten sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die AOK auf ein Paket verständigt, was den Krankenhäusern unbürokratisch geholfen und gleichzeitig nicht zu explodierenden Kosten auf Kassenseite geführt hätte. Deshalb sei es völlig unverständlich, warum der Minister diesen Vorschlag vom Tisch gefegt hat und sein eigenes, völlig unzureichendes Paket geschnürt hat.
JHW Vorstandsvorsitzender Peter Goerdeler berichtet von einer beispiellosen Empörungswelle in der Krankenhauslandschaft. Viele fühlten sich von Spahn verschaukelt.
„Wir haben an die Worte des Bundesministers geglaubt. Nun müssen wir feststellen, dass wir Krankenhäuser keine Unterstützung der Politik erhalten. Ich empfinde dies als Schlag in die Magengrube. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Großartiges leisten. Denen kann ich das gar nicht erklären“, so Krankenhausvorstand Goerdeler. Und weiter: „Es gibt Kollegen, die berichten mir, dass sie nur noch zwei Wochen durchhalten. Auch wir müssen ab dem heutigen Tag nicht nur gegen Corona kämpfen, sondern uns auch gegen die wirtschaftlichen Folgen stemmen.“