Über gleich zehn neue Kraftfahrer verfügt der Ortsverband Warendorf der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) seit dem Pfingstwochenende. Bedingt durch die Corona-Pandemie waren derartige Bereichsausbildungen seit dem letzten Jahr ausgesetzt und können nun aufgrund der deutlich niedrigeren Inzidenzwerte endlich wieder stattfinden.
Insgesamt 13 THW-Einsatzkräfte, davon alleine zehn THWler aus Warendorf, zwei aus Rheine und einer aus Greven, nahmen an dieser dreitägigen Ausbildung, welche 24 Stunden umfasste, teil. Ausbilder waren Hartmut Firch vom THW Ortsverband Greven und Sascha Bäumer vom THW Ortsverband Rheine. Aufgrund der aktuellen Pandemielage war es leider nicht möglich die Ausbildung in Gänze im Rahmen eines Präsenzunterrichts durchführen zu können. Daher wurden an den ersten beiden Tagen lediglich die theoretischen Inhalte vermittelt, das Ganze natürlich in Form einer Online-Schulung. Hier lagen die Schwerpunkte unter anderem in den Bereichen Fahren mit Sonder- und Wegerechten, Gefahrgut, Ladungssicherung, dem richtigen Verhalten im Schadensfall mit Dienst-Kfz sowie der Abfahrtskontrolle, zur Prüfung des technischen Zustands des Einsatzfahrzeugs und dessen Einsatzfähigkeit. Gerade das Fahren mit Sonder- und Wegerechten, also mit Blaulicht und Martinshorn, birgt diverse Gefahren nicht nur für den Fahrer des Einsatzfahrzeugs und die weiteren Einsatzkräfte im Fahrzeug, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer, welche mit derartigen und für sie plötzlich auftretenden Situationen immer wieder sichtlich überfordert sind. Um hier Gefahren zu minimieren und Schaden von allen Beteiligten fernzuhalten sind derartige Kraftfahrerausbildungen und regelmäßige Übungen unerlässlich um die Einsatzfahrer auf derartige Situationen vorzubereiten. Die Praxisanteile fanden dann am Sonntag vor Ort, im Ortsverband Warendorf, statt. Hier ging es zum einen darum, dass an den Vortagen Erlernte richtig umzusetzen, aber auch das Anlegen von Schneeketten stand für die zukünftigen Einsatzfahrer auf dem Programm. Gerade der Punkt „Schneeketten“ war in den vergangenen Jahren im Rahmen der Ausbildung viel belächelt worden. Wie wichtig aber gerade das richtige Aufziehen von Schneeketten werden kann, zeigte der diesjährige Wintersturm Tristan zu Beginn des Jahres. Alle Teilnehmer dürfen nun Einsatzfahrzeuge gemäß ihrer vorhandenen Führerscheinklasse fahren. Für einige von ihnen stehen noch weitere Beschulungen an. Hier geht es dann zum Beispiel um die richtige Handhabung von zusätzlicher Ausstattung der Einsatzfahrzeuge, wie unter anderem der Seilwinde. Weitere mögliche Fortbildungen für die Einsatzfahrer des THW sind aber auch Verkehrssicherheitstrainings. Bedingt durch den Ausfall der Kraftfahrerbereichsausbildungen der letzten Monate laufen im THW Ortsverband Warendorf bereits die Planungen für eine weitere Kraftfahrerausbildung noch in diesem Jahr.
Für Interessenten an einer Tätigkeit im Technischen Hilfswerk findet am Mittwoch, 09.06.2021, ab 19:30 Uhr, am Standort des THW Ortsverbandes Warendorf (Am Hartsteinwerk 7 in Warendorf), ein Infoabend zum Start der neuen Grundausbildung statt. Aber auch so können sich Interessierte jederzeit melden. Weitere Informationen zum THW Ortsverband Warendorf, seinen Tätigkeiten und der Grundausbildung finden sich auf der Homepage des Ortsverbandes unter: www.ov-warendorf.thw.de
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.