Der Hamburger Schauspieler und Komiker Bodo Wartke zeigt mit seiner Fassung des Sophokles-Stoffes, wie man aus einer antiken Tragödie furioses Kabarett-Theater macht. Am 18. April gastiert das Wolfgang-Borchert-Theater Münster mit dieser besonderen Inszenierung im Theater am Wall. Die Programmplaner versprechen einen vergnüglichen Theaterabend mit brüllend komischen Slapstickeinlagen, Blues-Gesang, Rap- und Gospelsongs.
Die Aufgabe, Sophokles‘ Tragödie über das Schicksal der Antigone als heitere Komödie auf die Bühne zu bringen, klingt an sich schon nach einer gewaltigen Herausforderung. Dabei die Handlung praktisch unverändert zu lassen, ließe wohl die meisten Autoren vor dieser Herkules-Aufgabe zurückschrecken. Nicht so Bodo Wartke, der vielen eher als klavierspielender Musikkabarettist bekannt sein dürfte.
Fast zehn Jahre nach König Ödipus bringt das Wolfgang-Borchert-Theater Münster nun das zweite Antikendrama von Bodo Wartke auf die Bühne. Diesmal steht die Tochter von Ödipus im Zentrum. Gegen den ausdrücklichen Befehl von Thebens König Kreons bringt Antigone ihren toten Bruder Polyneikes unter die Erde – denn trotz aller Politik: die Würde des Menschen ist auch im Tod unantastbar. Gemäß ihres Grundsatzes „einer muss schließlich ein Exempel statuieren / damit künftig alle anderen davon profitieren“. Wartke versteht es dabei, die Motive von Sophokles, Aischylos und Anouilh so charmant-gereimt zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen, dass nicht nur Klassiker-Liebhaber ihre helle Freude dabei haben dürften!
Für die Vorstellung am Dienstag, 18. April, 20 Uhr im Theater am Wall läuft bereits der Vorverkauf.
Karten gibt es ab 17 € (ermäßigt ab 8,50 €) bei der Tourist-Information der Stadt Warendorf (0 25 81 / 54 54 54) und online unter theateramwall.de.
Foto: (c) Klaus Lefebvre
