„Solche Urteile sind einfach nur noch enttäuschend“, bezog der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker(Westkirchen) klar Stellung beim aktuellen Treffen von CDU – Politikern und der gesamten Bistumsleitung in Münster zum Verfassungsgerichtsurteil zur Aufhebung des Verbots des assistierten Suizids. In großer Runde treffen sie sich einmal im Jahr, die CDU – Abgeordneten aus dem Bistum Münster mit Bischof Dr. Genn, den Weihbischöfen und der weiteren Bistumsleitung. Sendker, selbst Sprecher der münsterländischen CDU-Abgeordneten, forderte in der Sterbehilfe-Debatte noch mehr Unterstützung für eine „Kultur der Ermutigung zum Leben“. Vor allem gehe es darum, Menschen vor fremdbestimmten und übereilten Sterbewünschen zu schützen. Es lasse sich eben nicht leicht feststellen, ob ein Selbsttötungswille einer freiverantwortlichen Entscheidung entspreche, so Sendker weiter. Die vom Verfassungsgericht proklamierte „freiverantwortliche Entscheidung“ sei das eine, der Schutz des Lebens für ihn das höchste Gut, wird er noch deutlicher. Ähnlich äußerte sich auch Bischof Dr. Genn, mehr noch, es war breiter Konsens in einer langen Diskussionsrunde. Im Übrigen sei es schon sehr widersprüchlich, äußerten etliche Gesprächsteilnehmer ihre Kritik am Urteil, dass nun der Entscheidungsrahmen ausgeweitet werde, das Gericht vom Gesetzgeber aber eine besondere Schutzkonzeption fordere. Nach einer ersten Orientierungsdebatte Anfang Mai im Bundestag sortierten sich derzeit die Abgeordneten mit Gruppenanträgen, deren parlamentarische Beratung wohl erst nach der Bundestagswahl stattfinden werde.
Dabei gehe es um eine solche Schutzkonzeption, also um notwendige Veränderungen im Strafrecht. Bischof Dr. Genn und die weiteren Kirchenvertreter waren sich mit den CDU – Politikern auch einig in der Bewertung der Selbstötungshilfen, die Gefahr der Gewöhnung daran sei groß.
Verhältnisse mit deutlich ansteigenden Suizidwerten wie in den Benelux-Staaten gelte es zu verhindern, der Weg zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe ebenso. „Das einsame Sterben während der Corona-Pandemie“ stand dann zum Abschluss des Treffens von Politik und Kirche im Blickpunkt.