Er sei der neue Polizeipräsident vor Ort, scherzte Landrat – und Polizeipräsident – Dr. Olaf Gericke bei der Vorstellung von Polizeihauptkommissar Uwe Kövener als neuem Bezirksdienstbeamten für den Bereich Warendorf-Ost. Er folgt auf Jürgen Eckloff, der am 30. April in Pension ging.
Mit dieser Aufgabe, im Volksmund stets „Dorfsheriff“ genannt, sei Kövener für die Menschen „das Gesicht der Polizei“, sagte Gericke weiter. Dieses Gesicht kennen viele bereits. Denn der 52-Jährige Vater von zwei Kindern, der mit seiner Lebensgefährtin in Müssingen lebt, ist „ein Warendorfer Jung’, das ist meine Heimatstadt“, wie er sagt. Zudem bringt er 10 Jahre Wachdiensterfahrung von der Polizeiwache Warendorf mit.
Seit 32 Jahren ist er bei der Polizei, war zuletzt seit 2006 beim Verkehrsdienst, Standort Warendorf, eingesetzt und hat in seiner beruflichen Laufbahn vielfältige Erfahrungen sammeln können. Beispielsweise habe er in seiner vierjährigen Tätigkeit in Köln-Kalk „so ziemlich alle Kulturen schon mal kennengelernt“.
Dies kommt ihm jetzt erneut zugute, denn neben der Funktion als Bezirksdienstbeamte hat Uwe Kövener zeitgleich die Aufgabe des „Kontaktbeamten für muslimische Institutionen im Nordkreis“ (KMI) für den Bereich von Telgte bis Oelde übernommen. Zu dessen Aufgaben zählt die Vertrauensbildung durch intensive Kontakte zu wichtigen islamischen Institutionen, insbesondere zu muslimischen Gemeinden und Vereinen. Dabei soll er in der Behörde Multiplikator zur Vermittlung von Wissen über den islamischen Glauben und über die Hintergründe des islamistischen Extremismus und Terrorismus sein, sowie an Konzepten der örtlichen Fortbildung mitwirken.
Diese Aufgabe gehörte zur Stellenbeschreibung auf die Kövener sich gemeldet hatte dazu. Mittels mehrerer intensiver Schulungen wurde er auf die Aufgabenbereiche eines KMI vorbereitet. „Im gesamten Kreis Warendorf wohnen 11.000 Menschen muslimischen Glaubens“, erläuterte Dr. Gericke und fügte an, dass es Fragen gebe, die in diesem Kulturkreis anders wahrgenommen werden. Dass Uwe Kövener nicht aus diesem Kulturkreis stamme, sei ohne Bedeutung. Entscheidend seien Schulung und Grundverständnis, was auch Polizeidirektor Johannes Schütze und der Erste Polizeihauptkommissar Ludwig Austermann unterstrichen. Kövener sei, unterstrich der Landrat „der richtige Mann an der richtigen Stelle“.
Auf diese Stelle bzw. beide Stellen freut sich Uwe Kövener. KMI sei eine sehr interessante Aufgabe, bestätigte er. In den vergangenen acht Wochen habe es bereits das eine oder andere lockere Kennenlernen zum Beschnuppern gegeben. Und in seiner Aufgabe als Bezirksdienstbeamter – Kövener würde den Job gerne „Stadtteilpolizist“ nennen – freut er sich darauf, sich als direkter Ansprechpartner viel Zeit für die Belange der Menschen nehmen zu können, Bindeglied zwischen Polizei und Bürger zu sein.
Freuen sich auf gute Zusammenarbeit: Marleen Robers (Ordnungsamt Stadt Warendorf), Landrat Dr. Olaf Gericke, Benedikt Wuttke (Ordnungsamt Stadt Warendorf), PHK Uwe Kövener, EPHK Ludwig Austermann, Bürgermeister Peter Horstmann und PD Johannes Schütze (v.li)
Fotos: Rieder