Warendorf. Der Weltkrieg, und zwar der Erste, der Große Krieg, wie er im Ausland heißt – dieser Krieg führte das Ende des Kaiserreichs in Deutschland herbei. Was bedeutete das Ende des Krieges: Waffenstillstand oder Kapitulation, einen Monat Frieden und wieder neue Konflikte? Die Ausstellung, die der Zusatzkurs Geschichte des Mariengymnasiums in der Aula der Schule anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges angefertigt hat, zeigt, dass im Osten ungewollt der heutige Nahostkonflikt grundgelegt wird. Das Ende des Krieges im Westen bedeutete nicht das Ende des Krieges im Osten.
In Europa markierte das Ende den Übergang zu neuen Formen der Gewalt. Zwar schwiegen am 11. November 1918, ab elf Uhr, mit dem Waffenstillstandsabkommen alle Waffen zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Doch es kam beispielsweise in Deutschland zu Ausbrüchen von Feindseligkeiten, Verschwörungen, Aufständen und bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen. Die Ausstellung im Mariengymnasium gliedert sich in die folgenden Bereiche: der Weg in den Krieg: die Julikrise 1914; Kriegspropaganda; moderner Krieg: industrielle Kriegsführung; die Schlacht um Verdun; der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg; Frieden schließen 1919: der Versailler Vertrag; die Entstehung des Nahost-Konfliktes. Der US-amerikanische Historiker und Diplomat George F. Kennan (1904-2005) beschrieb den Ersten Weltkrieg später als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts. Der Eindruck einer großen Katastrophe zumindest scheint, bezogen auf den Zweiten Weltkrieg und weitere Hypotheken dieses Krieges, auch mit dem Blick auf den Nahen Osten heute immer noch aktuell. Die Ausstellung im Mariengymnasium ist auch am Tag der offenen Tür, am Samstag, dem 1. Dezember, von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr, zu sehen.
Von Gerold Paul
(Foto: Mariengymnasium Warendorf)