Fettmarkt vom 20. bis 24. Oktober in Warendorf

Traditionsreiches Fest bietet Abwechslung für Jung und Alt

Zunächst einmal: „Den“ Fettmarkt gibt es eigentlich gar nicht. Auch wenn dieser Begriff in Warendorf und einer weiten Region in aller Munde ist. Denn „der Fettmarkt“ besteht aus zwei großen Aktionstagen – dem trotz unverständlicher Bestrebungen von Verdi noch immer verkaufsoffenen Sonntag – und dem eigentlichen Tag des Fettmarkts am Mittwoch, an dem sich die Innenstadt in eine Trödelmeile und der Lohwall sich in einen riesigen Landwirtschafts- und Krammarkt verwandelt. Umrahmt wird das auf die 400 Jahre seines Bestehens zugehende traditionsreiche Volksfest von einer großen Kirmes, die von Samstag bis zum abschließenden Mittwoch dauert.

Den Sonntag – zuvor klassischer Einkaufstag der Region, an dem bis zu 100% der Geschäfte ihre Türen öffnen – haben die Veranstalter um einen Bauernmarkt unter dem Motto „Kürbis, Kappes und Kartoffeln erweitert. „Regionalität ist oberstes Prinzip des neuen Konzepts, das auch über das Zusammenspiel von Natur und Urbanität informiert“, hieß es dazu bereits 2017. Darüber hinaus stellen sich Hobbyhandwerker und Künstler mit ihren Angeboten vor.  Nützliches, Praktisches, Dekoratives und Wärmendes gilt es zu entdecken und zu probieren. Das ist bereits im Vorjahr bestens angekommen und wird 2018 noch einmal erweitert, so dass den Sonntagsshoppern ein breites Angebot an Waren von herbstlich bis vorweihnachtlich zur Verfügung steht. Wie immer werden im Innenstadtbereich auch einige Aussteller zu sehen sein, die aus den Außenbereichen der Kreisstadt kommen.

Der Mittwoch – seit Jahrhunderten der Fettmarkttag – beginnt auch am 24. Oktober 2018 zunächst mit einem Verkehrschaos rund um den Lohwall. Das ist bereits seit Jahren so und wird vermutlich auch noch so lange so bleiben, bis weiterer Parkraum geschaffen ist. Der beschränkt sich nämlich am Mittwoch hauptsächlich auf die westlich der Marktveranstaltung liegende Lohwallfläche und besitzt nur eine Zufahrt. Da zudem viele Besucher die Parkgebühren umgehen wollen, knüppelt sich der Verkehr   in der Innenstadt und darüber hinaus. Heißer Tipp: Anreise mit dem Rad oder dem ÖPNV!

Allerdings lohnt sich der Spaß, denn sowohl der große Innenstadttrödel, wie auch die einzelnen Märkte, z.B. der sympathische kleine Gemüsemarkt, sind einen Besuch wert. Im Mittelpunkt steht natürlich, neben dem Trödel, der schon vor dem Morgengrauen die Altstadt mit Trödelständen und Schnäppchenfahndern füllt, der große Vieh-, Kram- und Landmaschinenmarkt mit angeschlossenem Reitturnier auf dem Lohwall. Hier werden die Traditionen der Region lebendig. Und nein, manch Viehhändler, der so klischeehaft echt wirkt, wurde nicht extra dafür geschminkt. Hier geht es noch deftig, herzlich und ehrlich zu. Ein echter Handschlag ersetzt lange schriftliche Verträge. Der Eintritt zum Lohwallgelände wurde in diesem Jahr auf stolze 4,00 Euro erhöht, was sich nicht jedem Besucher erschließt.

Dauerattraktion der Fettmarktzeit ist in jedem Fall die große und ebenfalls sehr traditionsreiche Kirmes auf dem Lohwall. Sie wird wie gewohnt am Samstagnachmittag, 20. Oktober, um 15:00 Uhr eröffnet, wobei auch die Gewinner des Luftballonwettbewerbs der Augustkirmes 2018 geehrt werden. Zudem findet ein neuer Luftballonwettbewerb statt. Der Fassanstich erfolgt wie gewohnt mit Freibier für alle „so lange der Vorrat reicht“. Die Stadtkapelle Warendorf wird die Eröffnung musikalisch begleiten.

Der Familientag am Montag bietet ermäßigte Preise auf allen Karussells und am Dienstag gegen 20:30 Uhr bedanken sich die Aussteller bei den Besuchern mit dem beliebten Familienfeuerwerk an der „André-Marie Brücke“.

Insgesamt werden ca. 200 Beschicker und Schausteller teilnehmen. An Attraktionen wurde nicht gespart, so dass alle Kirmesbesucher spannende und herausfordernde Fahrgeschäfte erleben können. Zudem gibt es wie gewohnt viel Leckeres und Nützliches, denn der Krammarkt bis hin zum Wilhelmsplatz gehört zur Warendorfer Fettmarktkirmes einfach dazu.

Der Fettmarkt steht in diesem Jahr zum ersten Mal unter der Ägide der neuen Marktmeisterin Julia Heidkamp, der wir für die anspruchsvolle Aufgabe alle Gute wünschen.

(Fotos: Joe Rieder)