Freckenhorster Kinder- und Jugendchor überreicht dem Bundespräsidenten ein Lebkuchenherz

Eine erlebnisreiche und beeindruckende Zeit verbrachte der Konzertchor des Freckenhorster Kinder- und Jugendchores am vergangenen Wochenende in Berlin. Den Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren wurde die besondere Ehre zuteil, auf dem Bürgerfest des Bundespräsidenten, dem „Tag des offenen Schlosses“ im Park von Schloss Bellevue, aufzutreten. Mit dem Bürgerfest würdigt der Bundespräsident bürgerschaftliches Engagement als Stützpfeiler einer starken Gesellschaft und der Freckenhorster Kinder- und Jugendchor stand neben weiteren Musikern, wie der Funk-Band „FATCAT“, der sächsischen Bläserphilharmonie und auch den Wegbereitern des deutschen A-cappella Pop, den „Prinzen“ auf dem Programm. Am Freitagmorgen verabschiedete Bürgermeister Axel Linke, als Vertreter der Stadt Warendorf, die die Fahrt auch finanziell unterstützt, die 35-köpfige Gruppe persönlich am Bahnsteig mit netten Grußworten und einem kleinen Geschenk für die Sängerinnen und Sänger. In Berlin wurde die Gruppe bereits von Inge Seelige erwartet, die mit ihrem Mann eigens aus Warendorf anreiste, um den Chor beim Bürgerfest zu begleiten. Seit vielen Jahren liegt ihr der Chor am Herzen. Ihr ist es letztendlich zu verdanken, dass der Chor in diesem Jahr auf dem Bürgerfest auftreten durfte. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Chores im vergangenen Jahr schrieb sie eine Mail nach Berlin und fragte an, ob der Chor aus Anlass dieses seltenen Jubiläums auf dem Bürgerfest auftreten könnte. Erfolgreich war diese Anfrage dann schließlich in diesem Jahr, als die Einladung der Agentur, die das Bürgerfest organisiert, vorlag. Nachmittags brachte eine Stadtführung, aufgeteilt in zwei Gruppen, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten näher. Das Brandenburger Tor und den Reichstag zu sehen, war für die Kinder und Jugendlichen, von denen einige zum ersten Mal in der Bundeshauptstadt waren, sehr beeindruckend. Auch die Schilderungen, wie es war, als Berlin noch durch eine Mauer geteilt war, machten viele nachdenklich. Das berühmte Ampelmännchen und auch einen Trabanten zu sehen, brachte aber schnell wieder auf andere Gedanken und so endete der erste Reisetag nach einem Abendessen in der Unterkunft in fröhlicher Runde. Früh aufstehen hieß es dann am Samstag, denn bereits um 9.00 Uhr sollte der Sound-Check auf der Bühne am Schloss Bellevue stattfinden. Der Bühnenplan war eng getaktet und für die Anfahrt mit der S-Bahn und die Zugangskontrolle musste einige Zeit eingerechnet werden. Es war schon ein besonderes Gefühl, als „Künstler“ ausgewiesen, das Gelände von Schloss Bellevue zu betreten und die Künstlergarderobe im Bundespräsidialamt zu beziehen. Sehr beeindruckend auch das riesige Gelände, das mit Bühnen, Pavillons, Essbereichen und Präsentationsständen bestückt war und sich bei schönstem Sonnenschein präsentierte. Zahlreiche Initiativen, Organisationen und Unternehmen gaben Einblick in ihre Arbeit und luden zum Dialog ein. Angebote speziell für Kinder rundeten das Programm ab. Doch viel Zeit, sich zu orientieren, blieb nicht, denn der Tontechniker bat die Sängerinnen und Sänger mit ihrer Chorleiterin, Dorothee Prinz, die für ihren terminlich verhinderten Mann, Michael Schmitt, für den Auftritt in Berlin die Chorleitung übernommen hat, und der Pianistin Birgit Kreutz auf die Bühne, um die Mikrofone und die Technik auf den Chor auszurichten und damit auf den späteren Auftritt vorzubereiten. Als um 11.00 Uhr das Gelände für die Allgemeinheit geöffnet wurde, füllte sich der Park schnell. Insgesamt nutzten rund 14.000 Besucher die Gelegenheit, den Park, das Schloss und mit Glück auch seinen Hausherrn, zu sehen. Den Auftritt in der Mittagszeit, auf der Bühne im Ort der Begegnung, meisterte der Chor mit Bravour. Die Fröhlichkeit der Kinder und Jugendlichen und die schönen Melodien führten dazu, dass der Funke schnell übersprang und das Publikum begeisterte. Das halbstündige Programm verging wie im Flug. In einem anschließenden Interview auf der Bühne konnte die Vorsitzende des Chores, Karen Dudey, den Chor, die Chorarbeit und seine Heimatstadt näher vorstellen. Insgesamt hat sich der Chor als ein tolles Aushängeschild für Freckenhorst präsentiert. Wenig Hoffnung wurde den Kids gemacht, den Bundespräsidenten selbst auf ein gemeinsames Foto mit dem Chor zu bekommen. Stets eng abgeschirmt durch Security und umringt von vielen Fotografen, schien das auch fast unmöglich. Geschickt nutzte man jedoch eine Gelegenheit, stellte sich dem Tross quasi in den Weg und stimmte die Eurovisions-Hymne an. Das zog die Aufmerksamkeit von Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender auf sich, die sich für das Ständchen herzlich bedankten. Überreicht wurde dem Paar ein aus Freckenhorst mitgebrachtes Lebkuchenherz mit dem Namen und Logo des Chores. Das gemeinsame Foto wurde schnell gemacht, bevor das Protokoll zum Weitergehen drängte. Ein weiteres Highlight war die Live-Schalte zur ISS, die Frank-Walter Steinmeier dazu nutzte, dem deutschen Astronauten in der ISS, Alexander Gerst, einige Fragen zu stellen. Die Schilderungen von Gerst über die Zerbrechlichkeit unseres Planeten und der Tatsache, dass man aus dem Weltraum das Abschmelzen der Pole, den Rückgang der Gletscher und der Urwaldgebiete, aber auch Kriege auf der Erde sehen kann, machten sehr nachdenklich. Vielen Kindern nicht unbedingt bekannt aber doch ein Höhepunkt zum Abschluss des Tages, war dann der Auftritt der „Prinzen“ auf der großen Parkbühne, die die Besucher ausgelassen tanzen und feiern ließen. Auf Vermittlung des Bundestagsabgeordneten für den Kreis Warendorf, Reinhold Sendker, hatte der Chor dann nach Abschluss des Bürgerfestes noch Gelegenheit, Berlin in einer wunderschönen Abenddämmerung von der Reichstagskuppel aus zu sehen. Als dann die Gruppe hoch oben in der Kuppel die besondere Akustik nutzte und spontan ein einfaches Abendlied anstimmte, wurde es ganz still, die Besucher lauschten fasziniert den Kinderstimmen und spendeten dankbar Applaus. Der Sonntag wurde genutzt, noch einige Besorgungen zu machen und weitere Sehenswürdigkeiten Berlins zu besuchen, bevor es mittags vom Berliner Hauptbahnhof mit dem Zug Richtung Heimat ging. Am frühen Abend kehrten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Begleitern müde aber voller besonderer Eindrücke nach Warendorf zurück, wo sie von ihren Familien herzlich empfangen wurden. www.kinderundjugendchor.de