Henrike Jüttings neuer Roman „Spiel im Nebel“ ist da – Lesung am 30.08. in Telgte

Ein schreckliches Ereignis erschüttert an einem Januarabend den abgelegenen Landgasthof Am Nonnenbach im Münsterland. Die dreizehnjährige Tochter der Eigentümer verschwindet über Nacht spurlos. Zu dieser Zeit nehmen dort gerade die Ensemblemitglieder des Münsteraner Theaters Kolibri an einem Seminar für Konfliktbewältigung teil. Gemeinsam mit ihrer Intendantin Saskia Erler sind sie die einzigen Gäste im Haus. Trotz aufwändiger Suche bleibt das Kind verschwunden. Als Saskia Erler sechs Monate später tot in ihrer Wohnung im Südviertel aufgefunden wird, sieht es zunächst wie ein Selbstmord aus. Schon bald aber entpuppt sich die Tat als heimtückischer Mord. Dieser Umstand wirft ein ganz neues Licht auf die Geschehnisse von vor einem halben Jahr. In ihrem vierten Fall werden Katharina Klein und Eva Mertens mit einem Verbrechen konfrontiert, dessen Ursprung in der Vergangenheit zu liegen scheint …

Zur Autorin:

Henrike Jütting (*1970) promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, sie lebt und arbeitet in Münster. Nach „Schweigende Wasser“ (2017), „Villa 13“ (2019) und „Schatten über der Werse“ (2020) ist „Spiel im Nebel“ der vierte Fall für ihre Münsteraner Kommissarin Katharina Klein. www.henrikejuetting.de

Lesungstermine:

08.06.2022 um 20:30 Uhr bei Buchhandlung Thalia Münster (Premierenlesung)

30.08.2022 um 19:30 Uhr bei Buchhandlung LesArt in Telgte

Henrike Jütting – Spiel im Nebel
Taschenbuch
ISBN 978-3-95441-603-5 Preis 13,00 €, Seiten ca. 300
E-Book
ISBN 9783954416141 Preis 9,99 €

 

Henrike Jütting: Spiel im Nebel

Guten Tag, Frau Jütting. Mit „Spiel im Nebel“ ist der vierte Fall für das Ermittlerinnen-Duo Katharina Klein und Eva Mertens aus Münster erschienen. Dieses Mal müssen die beiden Kommissarinnen einen Mord an einer Frau aufklären, der offenbar in Zusammenhang mit dem Verschwinden einer 13-jährigen steht. In welchem Umfeld spielt der Krimi?

Jütting: In „Spiel im Nebel“ ist das Opfer die Intendantin eines Zimmertheaters. In diesem Milieu bewegt sich auch die Krimihandlung. Katharina und Eva ermitteln in der alternativen Theaterszene, die auch nicht frei ist von Konkurrenzdenken, Neid und Abhängigkeiten. Allerdings handelt es sich bei Katharinas und Evas viertem Fall nicht um einen reinen Theaterkrimi, denn das Theater als Handlungsort spielt keine so entscheidende Rolle. Das örtliche Umfeld des Krimis ist vielmehr ein abgelegener Landgasthof und eine alte, halb verfallene Wassermühle. Beides habe ich in die Baumberge verortet. Das ist ein waldreicher Höhenzug, der sich ca. 40 km westlich von Münster befindet.

Was genau hat Sie zu dem Krimi und seinen Handlungsorten inspiriert?

Jütting: Die auslösende Idee für „Spiel im Nebel“ kam mir durch einen langersehnten Besuch in einem von Münsters alternativen Theatern nach dem ersten Lockdown. Das Theater ist in einem denkmalgeschützten Haus untergebracht und hat viel Charme und Atmosphäre. Da kam mir der Gedanke, dass ein Theater ein sehr guter Ausgangspunkt für meinen nächsten Krimi sein könnte. Auch deshalb, weil Katharina und Eva in den vorangegangenen Fällen bereits viel in der Natur unterwegs waren. Mir gefiel die Vorstellung, dass ihre Ermittlungen diesmal in Münster ihren Anfang nehmen sollten.

Aber ganz verzichten auf Münsters schöne landschaftliche Umgebung wollte ich dann doch nicht, und da ich vor allem während des ersten Lockdowns mit meinem Mann und unseren beiden Hunden viele ausgedehnte Spaziergänge im Münsterland gemacht habe, wollte ich die dabei gesammelten Eindrücke auch mit in den Krimi einfließen lassen. So ist die Idee entstanden, das Ensemble des fiktiven Theaters Kolibri für ein Wochenendseminar in die Baumberge zu schicken.

Der Titel des Romans „Spiel im Nebel“ klingt sehr düster und verworren. Haben Sie die Atmosphäre des abgelegenen Landgasthofs, aus dem an einem Januarabend das Mädchen verschwindet, auch in Form von Umgebungsbeschreibungen eingefangen? Wie sind Sie dabei vorgegangen?

Jütting: Das Beschreiben und Zeigen der Orte, an denen meine Krimis spielen, ist mir sehr wichtig und macht mir auch viel Spaß. Bevor ich damit loslege, suche ich die Handlungsorte auch auf. Einen typischen münsterländischen Landgasthof musste ich mir nicht extra anschauen. Auf meinen täglichen Hundespaziergängen komme ich oft an solchen vorbei. Aber zu dem Waldgebiet, in das ich meinen ausgedachten Gasthof angesiedelt habe, da bin ich gezielt hingefahren und habe mich dort genau umgesehen.

Die beiden Ermittlerinnen sind den Fans im Laufe der Zeit sehr vertraut geworden. Für alle, die Katharina und Eva noch nicht kennen: welche Stärken, welche Schwächen haben sie? Und wie ergänzen sich die beiden Frauen?

Jütting: Dazu muss ich zunächst sagen, dass Katharina meine Hauptperson ist. Eva ist ihre Kollegin und zugleich gute Freundin und spielt deshalb auch eine wichtige Rolle. Aber die Hauptprotagonistin ist Katharina. Sie ist hervorragend darin, aus dem Dickicht der Ermittlungen letztendlich den Weg herauszufinden. Sie stellt die entscheidenden Fragen und zieht die richtigen Schlüsse. Dabei hilft ihr, dass sie eine sehr aufmerksame Beobachterin ist und sie sich Dinge und Begebenheiten merken kann, die zunächst nebensächlich erscheinen. Außerdem bringt sie eine große Portion professioneller Neugier mit. Ab und zu ist sie aber auch etwas unbedacht. Genau das ist auch eine ihrer Schwächen. Ist Katharina etwas oder jemandem auf der Spur, handelt sie manchmal unüberlegt und bringt sich dadurch selbst in Gefahr. Da ist Eva die Besonnenere. Sie ist es, die daran denkt, die Dienstwaffe mitzunehmen und Katharina auch mal bremst, wenn sie über das Ziel hinausschießt.

Kritiker bescheinigen Ihnen „hervorragende Krimi-Unterhaltung“ – das ist natürlich ein tolles Lob. Was glauben Sie, wird den Lesern am neuen Roman besonders gut gefallen?

Jütting: In zwei vorangegangenen Fällen hatten Katharinas und Evas Ermittlungen jeweils einen Bezug in die Vergangenheit. Da ging es um Ereignisse, die vor vielen Jahren passiert waren, aber noch Auswirkungen in die Gegenwart hatten. In Form von Rückblenden habe ich diese Vorfälle mit in die Handlung aufgenommen. Bei “Spiel im Nebel” habe ich dieses Spannungselement noch weiter ausgebaut. Diesmal gibt es zwei parallele Handlungsstränge.

Der eine handelt von dem Aufenthalt Saskia Erlers und ihrem Ensemble im Landgasthof Am Nonnenbach ein halbes Jahr vor dem Mord. Der andere spielt in der Gegenwart im Hochsommer und beinhaltet Katharina und Evas Bemühungen, den Mord an der Intendantin aufzuklären. Es hat mir viel Spaß gemacht, zwischen diesen beiden Zeitebenen hin und her zu springen, und ich glaube, damit ist mir ein guter Spannungsbogen gelungen.

Henrike Jütting (*1970) promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, sie lebt und arbeitet in Münster.

Mit „Spiel im Nebel“ wird nun die beliebte Münster-Krimi-Reihe rund um die Kommissarin Katharina Klein fortgesetzt. 2017 erschien mit „Schweigende Wasser“ der erste, 2019 mit „Villa 13“ der zweite Fall und mit „Schatten über der Werse“ 2020 der dritte Fall.

www.henrikejuetting.de

Copyright: Britta Rolski