Malteser Hilfstransport 2017 nach Baia Mare in Rumänien

Seit vielen Jahren fahren die Warendorfer Malteser in der Woche vor Ostern ins rumänische Baia Mare; so haben sich auch in diesem Jahr wieder einige Malteser aus Warendorf wieder auf den Weg ins nordwestliche Rumänien gemacht. Georg Westbeld berichtet über die Fahrt:
 
Nach einem Reisesegen durch unseren geistlichen Beirat Karen Ohlmeyer starteten Wolfgang Seck, Georg Westbeld, Heiner Schoppmann am Samstag frühmorgens um 4 Uhr zu der 1650km langen Fahrt in die Maramures. Mit dabei war auch Hermann Lewentz, der die Aktion „Kinder helfen Kindern“ vertritt, die an der Sendenhorster Realschule durchgeführt wird. Im Gepäck hatten wir Sämereien für Blumen und Gemüse, Schuhe, viele Sport- und Fußballschuhe aus zwei ehemaligen lokalen Warendorfer Geschäften, Windeln für die häusliche Pflege, Kinderkleidung, Haribo aus der Kastanienaktion, Schokolage gespendet von den Sternsingern, Rollstühle, Unterrichtsmaterial für den Schulunterricht. Durch die augenblickliche Flüchtlingssituation an allen europäischen Grenzen kam es an der ungarischen Grenze zu einer Wartezeit von einer Stunde; eigentlich nicht schön, aber im Gegensatz zu früheren Grenzaufenthalten doch noch sehr kurz. So erreichen wir am Sonntagabend gegen 19 Uhr in Baia Mare an der Unterkunft an, wo uns unsere rumänischen Freunde herzlich begrüßten. Direkt am Abend konnten wir einen Teil der Blumensämereien an die zuständigen Gärtner für die Stadtbepflanzung übergeben. Der Montag war für die Bewohner des Altenheimes reserviert. Morgens kaufen wir wieder Sachen des täglichen Bedarfs, die wir am Nachmittag den Bewohnern als Ostergeschenk überreichen. Saft, Schokolade, Taschentücher, Shampoo, Rasiermittel….. Wer käme bei uns auf die Idee, solche Ostergeschenke zu geben? Für viele Bewohner des Altenheims in Baia Sprie ist unser Osterbesuch der einzige im Jahr, der auch noch ein persönliches Geschenk mitbringt. Das macht diesen Tag für uns aber auch zu einem einzigartigen Tag, der dann immer lange im Gedächtnis hängen bleibt. Es sind dann auch wieder die 4, 6, 8-Bett Zimmer, in denen die Bewohner schlafen, dieser Anblick bleibt haften für lange. Immer wieder ist es der Griff der Hand, der Blick in die Augen, wo dann oft auch Tränen laufen. Ein weiterer Punkt in dieser Woche ist das Projekt „Lernen lernen“. In dieser Aktion holen die rumänischen Malteser Kinder aus sozial äußerst schwachen Familien zu einer Lerngruppe zusammen. Abgeholt mit einem Schulbus geht es in der Unterkunft einen geregelten Ablauf: Hände waschen, Mittagessen und dann wird gelernt, gespielt, Ausflüge unternommen und auch der Umgang miteinander wird geübt. In diesem Jahr wurde gebastelt und Bilder gemalt zu Ostern. Auch ein Völkerball – Match war angesagt. Als Überraschung hatten wir für jedes Kind eine Ostertüte mit Schulsachen, Süßigkeiten und einem Paar Sportschuhe dabei. Da war die Freude bei den Kindern natürlich groß. Auf dem Weg zu den Familien in den Bergen haben wir krasse Unterschiede festgestellt: Villen mit schmiedeeisernen Umzäunungen und arme Häuser mit dem Toilettenhäuschen im Garten. Einem Bauer, der mit einem einfachen Holzwagen Holz aus dem Wald fährt, überreichen Spanngurte, um die Ladungen zu befestigen. Bei uns ausgemustert, haben die Spanngurte bei der Familie noch ein langes Arbeitsleben vor sich. Viele weitere Begegnungen standen in der Karwoche auf dem Programm und so kam schnell der Tag der Abreise. Ostersonntag konnte uns unsere Familie am Nachmittag wieder in die Arme nehmen.
Drum Bun – gute Reise und multsemesc – Dankeschön klingt noch lange in uns nach.
 
Überreichen der Spanngurte (rechts: Georg Westbeld)
Besuch im Altenheim (rechts: Wolfgang Seck)
Kinder und Betreuer der Aktion „Lernen lernen“ sowie die Warendorfer Malteser
 
Fotos: Malteser