Öffentliche Führung durch die Ausstellung »Vergessen Sie uns nicht«. Die Malerin Julie Wolfthorn (Thorn 1864–1944 Theresienstadt) im Westpreußischen Landesmuseum.
Am Sonntag, den 17.März, um 15 Uhr, findet letztmalig eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung »Vergessen Sie uns nicht«. Die Malerin Julie Wolfthorn (Thorn 1864–1944 Theresienstadt) statt.
Julie Wolfthorn zählt zu den vergessenen Künstlerinnen der Moderne. Die Malerin und Grafikerin wurde 1864 als Kind einer bürgerlichen jüdischen Familie im westpreußischen Thorn geboren. Sie studierte in Berlin, München und Paris und unternahm Studienreisen in die Künstlerkolonien Dachau, Worpswede und Hiddensee. Julie Wolfthorn etablierte sich in Berlin als erfolgreiche Portraitmalerin. Sie wurde Teil eines Netzwerkes künstlerisch und gesellschaftlich aktiver Frauen, die konservative Rollenzuweisungen in Frage stellten und sich nachdrücklich für die Zulassung von Frauen zum Studium an den öffentlichen Kunstakademien einsetzten.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nahm die erfolgreiche Karriere der Künstlerin ein jähes Ende. 1942 erfolgte die Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt, wo Julie Wolfthorn 1944 ermordet wurde. Viele ihrer Werke gelten heute als verschollen. Die Ausstellung anlässlich des 75. Todestages der Malerin zeigt eine Übersicht über ihr künstlerische Schaffen: Portraits, Landschaften, Stillleben, grafische Arbeiten und biografische Dokumente aus Privatbesitz.
Der Unkostenbeitrag für die Führung beträgt 2,50 € zuzüglich Museumseintritt von 4,00 €.
Julie Wolfhorn
Bildnisstudie blauer Hut
Öl auf Leinwand, o. J.