„Allmählich wieder in den normalen Alltag zurückfinden“ – so lässt sich das Jahr 2022 für die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen im Kreis Warendorf zusammenfassen. Die Corona-Pandemie trat in den Hintergrund. Mehr als 2000 eingehende Kontakte belegen: Das Angebot der Kontaktstelle kommt an im Kreis Warendorf.
Die Selbsthilfegruppen kehrten im Verlauf des Jahres zu regelmäßigen Präsenztreffen zurück, Veranstaltungen konnten zunehmend wieder wie gewohnt stattfinden. Eine telefonische Bestandserhebung ergab, dass die Selbsthilfe sich als krisenfest erwiesen hat. Coronabedingte Gruppenauflösungen gab es kaum. Allerdings berichteten verschiedene Gruppen über einen Mitgliederschwund: „Es sind nicht alle wiedergekommen“, war eine häufig gegebene Antwort.
Die Beratungsanfragen waren wie gewohnt vielfältig, es war aber eine deutliche Zunahme im Bereich „psychische Erkrankungen“ zu verzeichnen. Neue Gruppen entstanden zu den Themen Depression, Burnout, Schizophrenie und Psychosen, Parkinson, Hochsensibilität, Alkoholsucht und Transgender.
Neu in der Kontaktstelle ist das Projekt „In-Gang-Setzer“. Hier wurden ehrenamtliche Mitarbeiter*innen intensiv geschult, damit sie neue Selbsthilfegruppen länger begleiten können, als es der Zeitrahmen der beiden Fachkräfte zulässt.
Die Kontaktstelle organisierte drei kreisweite Vernetzungstreffen für Selbsthilfegruppen und mehrere Fortbildungen. Endlich nachgeholt wurde auch der bereits für 2021 geplante Motivations- und Dankeschön-Tag für Selbsthilfe-Aktive mit einem Mix aus inhaltlicher Arbeit und Angeboten zum Wohlfühlen und „Auftanken“. Ein Informationsstand am Marienhospital Oelde stand ebenso auf dem Programm wie ein „Thementag Selbsthilfe“ in der Stadtbücherei, ein Informationsabend zum Thema Parkinson in Kooperation mit dem Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe und dem Franziskus-Hospital Ahlen und eine Veranstaltung zum Thema „Tinnitus“ zusammen mit der Volkshochschule Oelde. Dabei ist es den Mitarbeiterinnen der Kontaktstelle ein wichtiges Anliegen, mit den Selbsthilfegruppen gemeinsam in die Öffentlichkeit zu gehen und den direkten Austausch mit Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltungen zu ermöglichen. Die Erfahrung zeigt: Selbsthilfe spricht für sich.
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle im Warendorf
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist eine Beratungsstelle rund um das Thema Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen. Die Hauptaufgaben der Selbsthilfe-Kontaktstelle sind die Information und Beratung über Selbsthilfe, die Vermittlung in Selbsthilfegruppen und die Unterstützung bestehender Gruppen und Gruppengründungen. Weitere Informationen unter http://www.selbsthilfe-warendorf.de oder unter Telefon: 02581 4679988.
Der Paritätische Kreis Warendorf, von li nach re: Die drei Mitarbeiterinnen der Kontaktstelle Christiane Vollmer, Sabine Tenambergen, Daniela Rehnen
(Foto: Der Paritätische)