In diesem Sommer hatte der Warendorfer Wassersportverein e.V. (WWV) einen ganz besonderen Sommertörn für seine Mitglieder im Angebot. Zwei Wochen im Juli segelten insgesamt 13 Mitglieder des Vereins im Alter von 18 bis 69 Jahren durch die Ostsee. Für diese Tour hat der Verein den 19m langen Stagsegelschoner „Preußischer Adler“ in Maasholm an der Schleimünde gechartert. Die Rolle des Schiffsführers übernahm der Vereinsvorsitzende, Jan Müller, kurzerhand selbst, verfügt er doch mit dem Sporthochseeschifferschein über die höchstmögliche Befähigung für Hobbyskipper in Deutschland. Der insgesamt 568 Seemeilen lange Törn führte die Crew an traumhafte Orte in Dänemark und Schweden. Die größte Herausforderung und eines der zahlreichen Highlights der Tour war sofort der erste Schlag, der die Crew in über 30 Stunden Fahrt nonstop von Maasholm nach Hasle auf der dänischen Insel Bornholm führte. Gerade eine Nachtfahrt ist für jede Crew besonders spannend, da die Navigation anhand der Lichterführung auf See permanente Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert. Dem Sonnenaufgang entgegen zu segeln war diesmal aber nicht der einzige Lohn der Mannschaft nach der langen Etappe, denn direkt neben Bornholm liegt die kleine Festungsinsel Christiansö. Mit historischer Detailfülle und nicht einmal 100 Bewohnern ist Christiansö ein malerisches Reiseziel, dass man sonst nicht ohne Weiteres zu sehen bekommt. Mit reichlich eingelegten Heringen an Bord führte der Törn von dort aus nach Ystad und zum Falsterbokanal in Schweden. Gigantisch war die anschließende Durchfahrt unter der Öresundbrücke bevor als Zwischenziel nach der ersten Woche für zwei Nächte mitten im Zentrum von Kopenhagen festgemacht wurde. Bei fabelhaftem Sommerwetter zeigte sich Kopenhagen als moderne Metropole bestens geeignet für einen Landgang und schöne Abende an der Kaimauer.
In der zweiten Woche standen mit Helsingborg, Gilleleje, Skanör, Stubbekobing und Spodsbjerg weitere dänische und schwedische Ziele in der Öresundregion und dem Smalands-Fahrwasser auf dem Programm. Da es zur guten Seemannschaft gehört, bei der Einfahrt in fremdländische Gewässer die Gastlandflagge an Steuerbord zu hissen, war die Crew fast täglich mit dem Wechsel der Flagge beschäftigt und stellte sich nicht nur einmal die Frage „Sind wir schon in Dänemark oder noch in Schweden?“.
Am Ende des seglerisch und landschaftlich beeindruckenden Törns war sich die Crew einig: „Wenn es schöner wäre, wäre es nicht mehr auszuhalten“.
Die Crew des Sommertörns: oben v.l.n.r. Helmut Fentker, Andreas Schwenne, Helmut Sanio, Ulla Holldack-Sanio, Martin Schwenne, Carsten Wullkopf, unten v.l.n.r. Jan Müller, Stephanie Müller, Manfred Wickert, Silke Middendorf, Dr. Jürgen Höpfner, Andreas Teppert, Manuel Haverkamp
Die WWV-Crew auf dem „Adler“ unter vollem Tuch
Durchfahrt unter der Öresundbrücke
Bei vier Segeln gibt es immer was zu tun