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Über 30 Läuferinnen und Läufer tragen das ALS-Shirt durch Münster – einer fehlt

Alles war eigentlich wie im letzten Jahr. Man trifft sich vor dem Münster-Marathon beim Deutsch-Niederländischen Korps zum gemeinsamen Frühstück, genießt die Vorfreude, scherzt und lacht. Weiter geht es zum Schlossplatz zum Gruppenfoto vor dem Schloss. Aber etwas ist anders als 2017. Einer fehlt. Steffen Auerswald, der 2017 diese gemeinsame Teilnahme am Marathon in Münster initiiert und organisiert hat, ist 2018 nicht mehr dabei. Er hat im April den nicht zu gewinnenden Kampf gegen die Nervenkrankheit ALS verloren.

Noch 2016 ist der passionierte Läufer den Marathon selbst gelaufen. Da hat er aber schon gemerkt, dass etwas nicht ganz stimmt. Wenige Monate später die endgültige Diagnose – ALS. Steffen ganz Langstreckenläufer nimmt die Herausforderung an. Er weiß, sich selbst retten, ist faktisch unmöglich. Aber auf die seltene Krankheit aufmerksam machen und Spenden für die Forschung und helfende Initiativen sammeln, das geht allemal. So fragt er befreundete Läuferinnen und Läufer, ob sie mit ihm gemeinsam den Münster-Marathon bestreiten wollen. Und sehr viele waren sofort bereit, weil sie diesen herausragenden und vorbildlichen Läufer und Menschen kennen und schätzen gelernt haben. So wurde Steffen 2017 von den begleitenden Läuferinnen und Läufern inklusive seiner Frau und den beiden Töchtern in einem speziellen Rollstuhl über die 42,195 km geschoben und konnte die Strecke, wie er sagte, endlich mal in Ruhe genießen. Dabei trugen alle ein weißes Lauf-Shirt, das auf die Krankheit ALS aufmerksam machte, und verteilten Informationsflyer.

In diesem Jahr wollte man den Münster-Marathon nicht einfach verstreichen lassen. So traf man sich wieder im ALS-Shirt an gleicher Stelle, lief gemeinsam den Marathon bzw. Teilstrecken davon und dachte dabei immer wieder an Steffen, der der Gruppe sicher vom Himmel aus zugesehen und ein gutes Wort für das super Laufwetter eingelegt hat. Laufzeiten waren nebensächlich. Als Gruppe den Lauf genießen, nochmal auf die schreckliche Krankheit aufmerksam machen, zu Spenden aufrufen und die Ziellinie mit der so genannten Blazeman-Rolle überqueren, das war das Ziel.

Steffens Familie möchte sich auf diesem Wege bei allen Spendern bedanken, die die Hilfe für ALS kranke Menschen unterstützt haben. Durch zahlreiche durch Steffen und seine Familie angestoßene und z.T. organisierte Aktionen, wie eben dem Marathonprojekt von 2017, kam eine Menge zusammen. Außerdem baten Steffens Angehörige zu dessen Abschiedsfeier auf Blumen und Kränze zu verzichten und stattdessen um Spenden. So konnte die Familie 2500 Euro an den Verein „Diagnose ALS was nun e.V.“ überweisen.

Wer für die ALS-Forschung und die Unterstützung von Erkrankten spenden möchte, kann dies weiter tun. Nähere Informationen findet man dazu unter: https://www.warendorfer-su.de/leichtathletik-lauftreff/leichtathletik-lauftreff-als

  

Die ALS-Laufgruppe vor dem Start (linkes Bild) und im Ziel (rechtes Bild)