Wassermangel – Vögel – Kleintiere und Insekten vom Wassermangel stark bedroht

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Beelen. Josef und Elisabeth Wiengarten sind in Beelen für den Nabu (Naturschutzbund Deutschland e.V.) Ansprechpartner. In den letzten wochen konnten beide beobachten, dass die Tierwelt immer größere Probleme mit der Hitze hat und auch Probleme bei der Versorgung der Nachkommenschaft. Die derzeitige hochsommerliche Hitze macht Menschen und Tieren gleichermaßen zu schaffen. Ausruhen im Schatten, Abkühlung, viel trinken – die Strategien in der Tierwelt gegen die anhaltende Hitze sind dabei den menschlichen zum Teil recht ähnlich. Auch in ländlichen Orten fehlen aber für viele Tiere häufig die Möglichkeiten rasch den Durst zu stillen, da kleine Wasserstellen fehlen. Vögel müssen oft beträchtliche Strecken zurücklegen, um ihren Durst und den ihrer Brut zu stillen. Der NABU empfiehlt Naturfreunden deshalb jetzt Vogeltränken aufzustellen. Auch Personen ohne Garten werden gebeten Balkone, Fensterbänke, Streifen auf öffentlichem Grund vor dem Haus usw. zu nutzen. Die Vogeltränken sollten allerdings täglich gereinigt und das Wasser gewechselt werden. Allzu schnell können sich sonst Salmonelle, Trichomonade & Co. vermehren und die Wasserstellen zu tödlichen Infektionsquellen werden. „Es ist daher wichtig, den Tieren saubere Vogeltränken anzubieten, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon“, so Josef Wiengarten. Da Vögel insbesondere bei diesen Temperaturen auch gerne baden, haben die Keime im lauwarmen Wasser leichtes Spiel. „Täglicher Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen gehören zum Pflichtprogramm des verantwortungsvollen Vogelfreundes“, so Wiengarten. Allerdings sollte keine Chemie zur Desinfektion verwendet werden, kochendes Wasser reiche vollkommen, betonen die Naturschützer. Als Alternative könnten auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. „Wenn eine Tränke 24 Stunden am besten in der Sonne trocken steht, sind die Parasiten tot“, erläutern Vogelexperten vom Nabu. Geeignete Vogelbäder gebe es im Gartenhandel, eine flache Schüssel, ein Blumentopf-Untersetzer oder ein Suppenteller tun es aber auch. Wichtig sei, dass die Tränke auf einem gut einsehbaren Platz nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen eingerichtet werde. Sonst könne manch „Stubentiger“ der fröhlichen Badeschar ein jähes Ende bereiten. Um dies zu verhindern eignen sich insbesondere freihängende Vogeltränken. Größere Tränken sollten immer ein Brett als Ausstiegshilfe für ungeübte Jungvögel aber auch kleinere Säugetiere bekommen. Wasserquellen im Garten oder auf dem Balkon oder der Fensterbank erfreuen aber nicht nur die Vogelwelt. Insbesondere die in unseren Gärten heimischen Kleinsäuger wie Igel, Eichhörnchen, aber auch Mäuse freuen sich über ebenerdige, leicht erreichbare Wasserstellen. Wer noch mit Steinen für Sitzmöglichkeiten innerhalb der Wasserstelle sorgt wird sogar beobachten können, wie Wespen, Schwebfliegen und Hummel sich dort laben. Wichtig ist es helle Steine zu nehmen, die sich nicht zu sehr aufheizen. Gerade in der Zeit der Eichenprozessionsspinner ist es wichtig für ausreichende Nahrung und Tränken zu sorgen, damit die natürlichen Feinde dieser Raupen nicht noch mehr aussterben. Dann der starke Anstieg der Population der Eichenprozessionsspinner hat sicherlich auch viel mit dem Verschwinden der natürlichen Feinde zu tun. (Informationen unter (www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wald/130506-nabu-hintergrundpapier-eichenprozessionsspinner-2.pdf)