Asyl, Duldung, Migration: Gegen den Fachkräftemangel und für mehr Menschlichkeit

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„Deutschland ist ein Einwanderungsland“, machte Bernhard Daldrup, heimischer SPD-Bundestagsabgeordneter, gleich zu Beginn des Besuchs im Malerbetrieb Ahlemann deutlich. Weil die Realität aber leider oft anders aussieht, trafen sich der heimische Abgeordnete, der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, Frank Tischner und der stellvertretende Landrat Franz-Ludwig Blömker mit Tim Ahlemann, Geschäftsführer und Inhaber des gleichnamigen Malerbetriebes aus Müssingen.

Dass es in Sachen Einwanderungspolitik und behördlichem Umgang mit Geflüchteten Verbesserungsbedarf gibt, wird am Beispiel des Malerbetriebs Ahlemann deutlich. Der Betrieb beschäftigt Flüchtlinge und Migranten oder bietet ihnen eine Ausbildung an: „Die Arbeit der ausländischen Fachkräfte, die dringend benötigt werden, ist unentbehrlich für uns. Umso ärgerlicher ist es, dass diese Fachkräfte immer wieder abgeschoben werden oder erst gar keine Arbeitserlaubnis erhalten“, berichtet Tim Ahlemann. Die Flut an Dokumenten und Nachweisen, die zu erbringen sind, sei oft kaum zu leisten, erst recht nicht wenn auch noch  eine Sprachbarriere überwunden werden muss.

Frank Tischer, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, betont: „Das Handwerk in der Region ist natürlich auch auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, um ihre Aufträge erfüllen zu können. Wir müssen bürokratische Hürden abbauen und eine neue Willkommenskultur als Gesellschaft entwickeln.“ In diesem Zusammenhang bot er dem Innungsbetrieb Ahlemann die Unterstützung durch die „Willkommenslotsen“ der Kreishandwerkerschaft an. Diese begleiten Flüchtlinge, die in Deutschland in einem Handwerksbetrieb arbeiten möchten, bei den ersten Schritten und man unterstützt die Betriebe bei entsprechenden Fragen.

Geplante Maßnahmen der Ampel versprechen Verbesserung

Bernhard Daldrup, SPD-Bundestagsabgeordneter betont derweil, dass die Einwanderungspolitik in Deutschland weiter reformiert werden muss: „Wir brauchen eine Einwanderungspolitik, die es, Fachkräften deutlich leichter macht,  nach Deutschland einzuwandern und hier zu arbeiten. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass die Integration von Geflüchteten und ihrer Familien in unsere Gesellschaft gelingt.“ Hoffnung machen ihm dabei das neue Chancenaufenthaltsrecht, durch das langjährig Geduldete eine Chance bekommen. „Mit dem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz erleichtern wir den Einstieg in das Berufsleben in Deutschland. Die Regularien werden liberaler und humaner.“

Franz-Ludwig Blömker, Mitglied der SPD-Fraktion im Kreistag und stellvertretender Landrat des Kreises Warendorf, ergänzte: „Gerade in ländlichen Regionen wie hier im Münsterland brauchen wir die Zuwanderung von Fachkräften, um die Wirtschaftsleistung zu stärken. Wir müssen es den Betrieben ermöglichen, die Fachkräfte zu halten und eine Perspektive zu bieten.“

Am Ende des Besuchs bedankten sich die Politiker beim Malerbetrieb Ahlemann für den offenen und direkten Austausch und sagten ihre Unterstützung bei den behördlichen Problemen zu – „Wir unterstützen Betriebe immer gerne bei diesen Vorgängen, langfristig müssen wir jedoch dahin kommen, dass unsere Hilfe gar nicht mehr benötigt wird“, so Bernhard Daldrup abschließend.

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