Neugründung einer Post-COVID- Selbsthilfegruppe: Was von der Pandemie übrig bleibt   

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In Ahlen gründet sich eine neue Selbsthilfegruppe zum Thema Post-Covid. Das erste Treffen findet statt am 23.05.2024 im Pfarrheim an der St.-Bartholomäus-Kirche, Kirchplatz 8 in Ahlen in der Zeit von 10:00 – 12:00 Uhr. Weitere Treffen sind geplant an jedem 4. Donnerstag im Monat.

Die Corona Pandemie hat die Welt verändert. Doch während sich langsam die meisten Dinge wieder normalisiert haben, leiden einige Menschen noch immer unter den Folgen ihrer COVID- Infektion.

Von einigen weiterhin belächelt, leider auch noch immer von einigen Ärzten, und in die „Psycho“-Ecke gestellt, kämpfen Menschen mit Post-COVID jeden Tag gegen ihren Körper.  Es ist der Kampf gegen verschiedenste Symptome, die auch noch von Tag zu Tag wechseln können. Vor allem aber ist es auch ein Kampf gegen sich selbst, gegen den eigenen Anspruch, den man nicht mehr erfüllen kann. 

Die Symptome können vielfältiger kaum sein, hier nur ein kleiner Auszug. Es kann von körperlichen Beschwerden mit Muskel- und Gelenkproblemen über Atemstörungen und Kopfschmerzen gehen, hin zu kognitiven Störungen wie Konzentrations – und Wortfindungsstörungen, dem sogenannten „brain fog“. Dazu kommt häufig eine Form des chronischen fatigue-Syndroms, einer abnormen Erschöpfung schon auf kleinste Reize, die nicht mit dem oft gut gemeinten Ratschlag „schlaf dich doch mal richtig aus“ gebessert werden kann. Das wohl schlimmste ist der Entzug jeglicher Kontrolle. Auf den eigenen Körper und Geist ist kein Verlass mehr, ein Leben, das man sich anders geplant hat, ist einfach weggebrochen. 

Post-COVID ist in der Öffentlichkeit eher Thema, weil es einen gesamtwirtschaftlichen Schaden verursacht durch die hohe Zahl an nicht mehr arbeitsfähigen Menschen. Aber was heißt das für den einzelnen Betroffenen? Einen Totalausfall im beruflichen Leben, das Aufgeben von Karrieren und Lebensträumen, völlige Existenz- und Zukunftsangst, soziale Isolation, da man vor lauter Erschöpfung kaum das Haus verlassen kann und manchmal schon selbst ein einfaches Telefonat zu einer gewaltigen Herausforderung wird.  

Viele werden alleine gelassen mit den Problemen. Die öffentlichen Stellen sind ebenso überfordert wie die Betroffenen selbst, mit dem Unterschied, dass die Betroffenen irgendwie trotzdem weitermachen müssen – und wollen. Die Frage ist, was man selber aus der neuen Situation macht, an der man keine Schuld trägt. Es gibt bisher wenige echte Therapieoptionen. Daher befindet sich nun eine Selbsthilfegruppe in der Gründung. Denn auch bei vielfältig ausgestalteten Symptomen finden sich doch viele Übereinstimmungen; in einer Gruppe erlebt man, dass man nicht alleine ist. Niemand versteht einen besser, als jemand, der selbst betroffen ist. Hier muss keiner erklären, wie sich fatigue anfühlt. Alle, die über ihre Geschichte berichten und sich gegenseitig unterstützen möchten, sind herzlich willkommen.

Wegen der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung gebeten bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf, Tel. 0 25 81 4 67 99 88 oder E-Mail selbsthilfe-warendorf@paritaet-nrw.org.