„Der Zustand unserer Wälder ist kritisch.“ Mit diesen Worten eröffnete Ferdinand Freiherr von Korff, auf dessen Einladung sich Vertreter der Waldbauern mit dem Landtagsabgeordneten Markus Diekhoff und Bürgermeisterkandidat Johannes Philipper trafen. „Die Stürme und langen Trockenphasen der letzten Jahre, haben in den heimischen Wäldern große Schäden hinterlassen.“, ergänzte Karl-Alfred Dörholt, Vorsitzender Forstbetriebsgemeinschaft Warendorf-Nord. Dieser schlechte Zustand lässt sich auch mit Zahlen belegen, denn seit 2017 haben sich die Mengen an Schadholz mehr als verdreifacht.
Neben der allgemeinen Lage ging es insbesondre um die Wälder in Sassenberg und Füchtorf. Diese waren und sind gerade in Zeiten von Corona ein beliebter Rückzugsort für die Menschen aus der Umgebung. Aus Sicht der Waldbauern bleibt die damit oftmals einhergehende Vermüllung ein Ärgernis. „Ich denke es ist nicht zu viel verlangt, wenn Spaziergänger ihren Müll oder die Hinterlassenschaften ihrer Hunde ordentlich entsorgen.“, machte von Korff deutlich und wies gleichzeitig darauf hin, dass der Wald immer noch ein Lebensraum für heimische Tierarten sei.
Damit der Umgang und das Verständnis für den kostenlosen Lebensraum Wald allen Bürgern näher gebracht werden kann, plant die Familie von Korff zusammen mit dem Heimatverein Füchtorf und Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die Errichtung eines „Waldlehrpfad“. „Das ist nicht nur ein sehr gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement, sondern eine ideale Möglichkeit Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen den Wald näher zu bringen.“, lobte Philipper und sicherte seinerseits Unterstützung für diese Projekt zu. Einzig die Frage nach der Verkehrssicherung muss noch mit der Stadt geklärt werden. „Das Land NRW hat ein Förderprogramm in Höhe von 28 Mio. aufgelegt, welches unter anderem zur Waldbrandvorsorge oder bei der Beseitigung von Gefahrenbäumen zur Sicherung der öffentlichen Infrastruktur dient.“, betonte Diekhoff.
Das Programm ist aber nur eines von mehreren, welches von der EU, dem Bund und dem Land NRW zur Unterstützung und Wiederbewaldung von Schadflächen aufgelegt wurde. Allerdings kommt das Geld aktuell noch nicht schnelle genug an. „Die bürokratischen Auflagen sind sehr hoch und die Bearbeitungszeit zu lang.“, verdeutlichte Robert Overesch, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Warendorf-Süd. Mit Blick auf die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers und anderer Schädlinge ist ein beschleunigtes Verfahren gerade zur Beseitigung von Schadholz nur allzu nachvollziehbar, erklärte Diekhoff und fügte hinzu: „ Wir brauchen für unsere Waldbauern ein Soforthilfeprogramm – ähnlich dem, wie es NRW Wirtschaftsminister Pinkwart in der Corona-Krise für Unternehmen und Betriebe initiiert hat.“