„Pomarium Iburgensis“ auf dem Gelände der Landesgartenschau in Bad Iburg eröffnet

‚Wohlschmeckender aus Vierlanden‘, ‚Champagnerrenette‘, ‚Reichtragender von Zenngrund‘ – dergestalt adlig klingende Namen tragen die Apfelbäumchen, aber auch ‚Bischofshut‘ und ‚Gärtner Fritz‘. Natürlich findet sich auch die Kindheitssorte ‚Jakob Lebel‘ unter den gepflanzten Spindelbäumen, die zusammen das neue Iburger Pomarium, den Apfelgarten, das Apfelmuseum am Südhang des Schlossberges bilden.

Mehr als 150 Gäste und Mitglieder folgten am vergangenen Sonntag der Einladung des Fördervereins, bei der Eröffnung des Pomariums am Südhang des Iburger Schlosses unterhalb des Knotengartens dabei zu sein. 118 verschiedene Apfelsorten, mehr als hundert Baumpaten – das ist die Bilanz, die Schatzmeister Wolfgang Möller für den Förderverein hinter dem Katholischen Pfarrheim zieht. Die Baumpaten haben für eine Patenschaft je 250 Euro gezeichnet. „Die Themen Apfel und Gesundheit passen zur Landesgartenschau und zu Bad Iburg“, so Möller. „Als Bindeglied zwischen LaGa-Gelände und Innenstadt ist der Standort unterhalb des Knotengartens ideal!“ Und das Projekt sei gut vorangekommen, denn schnell gaben die Grundstückseigentümer, die Stadt Bad Iburg und die Katholische Kirchengemeinde „grünes“ Licht. Dafür dankte Möller ausdrücklich.

Er freue sich darüber, dass dies besondere Bürgerprojekt nun umgesetzt sei, das betont Uwe-Heinz Bendig vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Geschäftsstelle Osnabrück, der seinerzeit die vom Landwirtschaftsministerium zugesagte Förderung der EU über 30.000 Euro mitbrachte. „Diese Maßnahmen, bei denen die Bevölkerung dahinter steht, das sind aus Sicht des Landes die besten Förderprojekte.“ Bendig dankte dem Förderverein erneut für seine „guten Ideen und das unermüdliche Engagement für Bad Iburg“. Rund 75.000 Euro Gesamtbedarf hatte eine Kostenschätzung für die Vorbereitung und Herrichtung des serpentinenförmigen Weges und die Anlage des „Apfelmuseums“ ergeben. Die Bingo-Umweltstiftung beteiligte sich mit 5.000 Euro, berichtet Andreas Pues, Mitglied im Vorstand des Fördervereins, ebenso viel kam vom Landschaftsverband Osnabrücker Land, 25 000 Euro erzielte der Verein durch den Verkauf von Baumpatenschaften und der Förderverein selbst brachte weitere 10 000 Euro auf. Hinzu komme die Unterstützung von Westnetz und TEN.

Das Pomarium entlang des Serpentinenweges schafft die Verbindung des Knotengartens zum Ort, so Planerin Elke von Hofen. „Es überwindet immerhin 13 Höhenmeter auf 167 Metern Länge und ist damit nicht ganz barrierefrei“, sagt sie. Doch trotzdem seien die Halbstämme gut zu erreichen. Das Ökowerk in Emden stellte die über hundert verschiedenen historischen Apfelsorten bereit. Die Spindelbäume sind entlang des neuen Zugangs zum Knotengarten gepflanzt. Die Bäume sind schwachwachsend und frühtragend. Sie stehen im Abstand von etwa drei Metern und werden etwa 2,5 Meter hoch. „Sortenreich und Vielfalt pur – so wünschen wir uns die Natur…“, mit den Gedichtzeilen eines befreundeten Lehrers, der das Pomarium in Reimen besungen hat, beschloss sie ihren Einweihungsbeitrag.

Das Pomarium solle auch an die Obst- und Apfelgärten erinnern, die im 19.Jahrhundert an den Randlagen des historischen Ortskern und die sicher auch die Mönche im Kloster oben in der Burg ernährten, vor allem aber tröste es sie, erklärte die Bad Iburger Bürgermeisterin Annette Niermann, dass nicht nur im Pomarium, sondern auch an anderen Stellen im Laga Gelände neue Bäume gepflanzt worden sein und noch würden. Im Zuge der Verkehrssicherung habe gerade im Waldkurpark leider das eine oder andere Gehölz weichen müssen.

von links: Uwe-Heinz Bendig, Gerd Bentrup, Wolfgang Möller, Hermann Nonte, Annette Niermann, Maike Sczuka (TEN eG.), Patrick Leuschner (TEN eG), Klaus Ploner, Hubert Thiemeyer, Elke von Hofen, Martin Nagel

Das Band wird durchschnitten

Das Gelände des Pomariums unterhalb des Knotengartens am Südhang des Schlosses

Die Stifter suchen „ihren“ Apfelbaum

(Fotos: Imma Schmidt)