Warendorfs Liberale laden FDP-Landtagsabgeordneten Markus Diekhoff zum Informationsaustausch mit den Gewerbetreibenden ein

Am Freitag letzter Woche trafen sich Ronald Hüsemann (Warendorfer FDP-Vorstands- und Fraktionsmitglied) und Markus Diekhoff (MdL und Kreisvorsitzen  der), um einen Stadtrundgang in Corona-Zeiten zu unternehmen. Ziel war es, sich mit den Gewerbetreibenden vor Ort auszutauschen und zu hören, wie Einzelhändler und Gastronomen mit den von der Bundes- und Landesregierung verordneten Maßnahmen klarkommen und umgehen.

Die erste Station war der Marktplatz. Dort fand die Aktion der hiesigen Gastronomen „Leere Stühle“ statt. Diekhoff war der Bitte der Gastronomen gefolgt, sich ein Bild vor Ort zu machen. In einem kurzen Statement hob er hervor, dass die Tags zuvor beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer nur auf Speisen in Höhe von 7% wenig Sinn mache. Auch Getränke sollten dieser Regelung unterworfen werden. Eine ureigenste Forderung der FDP, wie er meinte. Tatsächlich könne dieser Beschluss jedoch nur dann helfen und Sinn machen, wenn es eine Exit-Strategie gäbe. „Ohne Umsatz hilft keine Umsatzsteuersenkung“ so Diekhoff.Das Mitglied des Landtages und Ronald Hüsemann nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit den Hoteliers und Gastronomen. Frau Mersch vom gleichnamigen Hotel in Warendorf gab Diekhoff mit nach Düsseldorf, dass Gastronomen und Hoteliers schon immer mit Hygiene am Arbeitsplatz umzugehen hätten und den Umgang beherrschten. Schließlich hätten sie nach den Vorgaben des HACCP (Hygienemanagement für Lebensmittelsicherheit) zu arbeiten. Gerd Leve (Hotel im Engel, Engelchen) zollte in seiner Ansprache Politikern Respekt darüber, dass sie „vieles richtig entschieden“ hätten. Nun sei jedoch die Zeit, nachzusteuern und Planungssicherheit zu schaffen.

Am Rande der Aktion suchte Christoph Berger das Gespräch mit den FDP-Politikern. Die für Warendorf recht fragwürdige 800qm-Regelung bereitet ihm Sorgen. „Was auf 800 qm geht, geht auch auf 3000 qm“ so Berger auf die Frage Diekhoffs, was er mit nach Düsseldorf nehmen solle.

Nach einem Spaziergang durch die -für einen Freitag recht moderat besuchte- Innenstadt traf man sich mit Bärbel Kuschinski (Intersport) und machte sich einen Eindruck von den Vorbereitungen zu der ab Montag gegebenen Möglichkeit, Einzelhandelsflächen auf die 800 qm-Regelung zu verkleinern. Man habe sich in kürzester Zeit nach dem „Lockdown“ auf Onlinehandel umgestellt und sei froh, dass das Angebot recht gut angenommen worden sei. Ersetzen könne dies jedoch das persönliche Kundengeschäft bei weitem nicht, so Kuschinski. Mit einigem Aufwand habe man ein Hygienekonzept für den Ladenbetrieb auf die Beine gestellt. Laufzonen wurden eingerichtet, Abstandsplakate produziert und angebracht, ein sog. „Spuckschutz“ im Kassenbereich installiert.

Von rechts: Bärbel Kuschinski, Markus Diekhoff, Rainer Kuschinski, Ronald Hüsemann

im Eingangsbereich werden Kunden dazu aufgefordert, Mundschutz, bei Bedarf auch

Handschuhe anzulegen und sich die Hände zu desinfizieren. Da bei der reduzierten Größe auf 670 qm nur 25 Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen, bekommt jeder Kunde eine Tragetasche. So ist man schnell in der Lage, die Anzahl der im Laden befindlichen Kunden zu überprüfen.

„Aufgrund der Vielzahl und der Geschwindigkeit der zu treffenden Entscheidungen der Landesregierung ist es sicher zu Logikfehlern gekommen. Diese gilt es jetzt zu korrigieren!“ so der Landtagsabgeordnete zum Wunsch der Familie Kuschinski, ab dem 04.05.2020 wieder komplett öffnen zu können. „Die 800qm-Regelung war nicht im Sinne der FDP“ so Diekhoff weiter.

Ein weiterer Abstecher wurde bei „Vom Fass“ gemacht. Inhaberin Anne Henkenjohann berichtete davon, dass sie nach Schließung auf einen recht gut angenommen Lieferservice umgestellt hätten. Sie sei froh, dass sie endlich wieder persönlichen Kundenkontakt haben könne. Dieser habe ihr in den letzten Wochen sehr gefehlt.

Am Ende des Stadtrundgangs bedankte sich Markus Diekhoff für die Einladung bei seinen Parteikollegen. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement und gleichermaßen vom großen Verständnis der Warendorfer Gewerbetriebenden für die zum Teil existenzbedrohenden Maßnahmen der letzten Wochen. Diekhoff: „Besonders beeindruckt bin ich darüber, dass der Blick der Warendorfer nach vorne gerichtet zu sein scheint und die Gewerbetreibenden wieder richtig loslegen wollen.“

(Fotos: FDP)