Bad Nenndorf/Warendorf. Die Rettungsschwimmer aus Australien haben am Samstag (25.11.) in Warendorf den 29. Internationalen Deutschlandpokal der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gewonnen. Die amtierenden Weltmeister setzten sich vor den großen Erzrivalen aus Neuseeland durch. Bronze sicherte sich die von der DLRG gestellte deutsche Nationalmannschaft. „Wir haben über zwei Tage einen hochkarätigen Wettkampf mit vielen schnellen Zeiten und nationalen wie internationalen Rekorden gesehen“, sagte Veranstaltungsleiter Kai Schirmer. „Die Bedingungen in der Schwimmhalle der Bundeswehr sind auch über 30 Jahre nach dem ersten Deutschlandpokal immer noch exzellent“, so der DLRG Sportdirektor weiter.
Mit zwei Einzelsiegen stach am Samstag insbesondere Mariah Jones heraus. Die Australierin nutzte zunächst die Abwesenheit von Weltrekordinhaberin Nina Holt und gewann die 100 Meter Kombinierte Rettungsübung. Lena Oppermann holte als Dritte für das deutsche Team eine Medaille. Später setzte sich Jones auch im 200 Meter Super Lifesaver durch. Mit Undine Lauerwald und Alica Gebhardt folgten ihr diesmal sogar zwei Athletinnen der DLRG auf das Podium.
Weltrekorde für Hynes und Oppermann
Über 100 Meter Retten mit Flossen machte es Undine Lauerwald noch besser und feierte ihren zweiten Einzelsieg. Die Sportsoldatin war bereits am Vortag über die gleiche Distanz im Retten mit dem Gurtretter erfolgreich. Bei den Männern siegte Harrison Hynes in beiden Disziplinen. Am Freitag hatte der Australier mit 48,91 Sekunden einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Gleich zwei internationale Bestmarken setzte Lena Oppermann. Die 18-Jährige schnappte sich über 100 Meter Retten mit Flossen einen Junioren-Europarekord (58,19 Sekunden), der für Bronze reichte. Über die halbe Distanz markierte die Rettungsschwimmerin aus Eisenach sogar einen Junioren-Weltrekord (33,43 Sekunden). Diesmal langte es für die Goldmedaille. Undine Lauerwald sorgte als Zweite für einen deutschen Doppelsieg im 50 Meter Retten einer Puppe. Diesen gab es auch in der Gesamtwertung der Frauen: Lauerwald sammelte die meisten Punkte, Oppermann war zweitbeste Mehrkämpferin. Beide zusammen waren auch zweimal mit den Teamkameradinnen in den Staffeln erfolgreich – im 4 x 25 Meter Retten einer Puppe sogar mit neuem deutschen Rekord (1:17,16 Minuten).
Nach den Erfolgen der Frauen setzte mit Max Tesch einer der Männer des DLRG Nationalteams ein abschließendes Ausrufezeichen. Der 27-Jährige setzte sich über die 200 Meter Super Lifesaver, die längste und anspruchsvollste Distanz, gegen die gesamte internationale Konkurrenz durch. Im Mehrkampf der Männer schob sich Tesch damit noch auf den vierten Rang. Diesen gewann Fergus Eadie aus Neuseeland.
Westfalen gewinnt Wettstreit der Landesverbände
Unter den insgesamt 180 Rettungsschwimmern aus acht Nationen waren zahlreiche Athleten, die für die Auswahlmannschaften ihrer DLRG Landesverbände an den Start gingen. Der DLRG Westfalen gelang es, den Titel erneut zu verteidigen und ihre Serie auf vier Siege am Stück auszubauen. Der Landesverband Rheinland-Pfalz hatte knapp das Nachsehen. Dessen Sportler sammelten 32.614 Punkte und damit nur 30 weniger als die westfälischen Konkurrenten. Rang drei ging an die DLRG Niedersachsen.
Zum Wiedersehen mit den Rettungssportlern aus Neuseeland und Down Under kommt es auf jeden Fall im kommenden Jahr, wenn auch nicht unbedingt in Warendorf: Im August 2024 findet die nächste Weltmeisterschaft im Rettungsschwimmen in Brisbane, Australien, statt.