Crash-Kurs-NRW: Lebensziele im Straßenverkehr nicht leichtfertig aufs Spiel setzen

Foto: Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Es war ein deutlich kleinerer Rahmen, aber die Veranstaltung zu Verkehrsunfallprävention und Opferschutz der Polizei Nordrhein-Westfalen, Kreis Warendorf, war darum nicht weniger eindringlich als sonst. Nachdem der Crash-Kurs NRW im letzten Schuljahr ausfallen musste, konnte das Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen dieses traditionelle Angebot jetzt endlich wieder machen. Inka Schweers, stellv. Schulleiterin, begrüßte dieses Mal etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus Klassen unterschiedlichster Bildungsgänge und führte in die Veranstaltung ein.

Die jungen Menschen hörten aufmerksam zu, wie Polizeioberkommissar Marc Westbomke, Rettungsassistent Jens Schüsseler und Friedrich Vogelpohl, Pfarrer im Ruhestand und über 40 Jahre ehrenamtlicher Polizeiseelsorger, von ihren Rettungs- und Betreuungseinsätzen berichteten. Es wurde deutlich, welches Unglück ein unbedachter Moment oder unverantwortliches Verhalten im Straßenverkehr für Eltern, für Familie und Freunde bedeuten kann.

Manche dieser Unfälle liegen schon viele Jahre zurück, dennoch sind die Erinnerungen der Einsatzkräfte daran, die Bilder von Verletzten und Toten und die Emotionen beim Miterleben von Entsetzen und Trauer der betroffenen Angehörigen und Freunde der Unfallopfer noch mühelos abrufbar. POKin Michaela Loeber zeigte Fotos, die den Schülerinnen und Schüler die Folgen von schweren Verkehrsunfällen aus dem Kreis Warendorf drastisch vor Augen hielten. Besonders betroffen machten die Schilderungen von Beate Berkhoff, die gemeinsam mit ihrer Mutter vor die Schülerinnen und Schüler trat. Beate Berkhoff erlitt als 19jährige mitten in ihrer beruflichen Ausbildung schwerste Verletzungen bei einem Verkehrsunfall, der nur wenige Meter von ihrem Elternhaus entfernt passierte. Ihre Lebenspläne wurden zerstört.

Junge Erwachsen sind eine spezielle Zielgruppe der Präventionsveranstaltung. PHK Richard Rauer benannte in seiner Moderation die häufigen Unfallursachen: geringe Fahrpraxis, Selbstüberschätzung, überhöhte Geschwindigkeit, Drogeneinfluss, Ablenkung, der gefährliche „Blindflug“ beim Schreiben einer Nachricht auf dem Handy und der leichtsinnige Verzicht auf das Anschnallen. Verantwortung zu übernehmen für sich und andere war der eindringliche Appell an die Zuhörerschaft. Weder die eigenen Lebensziele noch die von anderen sollten aufs Spiel gesetzt werden.

Die Veranstaltung Crash-Kurs NRW fand zum 9. Mal am Paul-Spiegel-Berufskolleg statt. Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin der Beruflichen Gymnasien, hatte wieder für die Organisation gesorgt und bedankte sich bei den Beteiligten.

Foto: Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Bildunterschrift:

Der Crash-Kurs NRW konnte in diesem Jahr wieder am Paul-Spiegel-Berufskolleg stattfinden. Die Mitwirkenden: Beate Berkhoff sen., Beate Berkhoff jun., Friedrich Vogelpohl, Pfarrer im Ruhestand (vordere Reihe von li.), stellv. Schulleiterin Inka Schweers, PHK Marc Westbomke, Rettungsassistent Jens Schüsseler, POKin Michaela Loeber, PHK Richard Rauer, Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin Berufliche Gymnasien und Organisatorin