Junges Vokalensemble am 3. Oktober zu Gast in Warendorf

Nach einem gelungenen Debüt in Ostwestfalen bringt das Ensemble Seicento vocale sein aktuelles Programm Israelsbrünnlein auch nach Warendorf. Am Montag, den 3. Oktober, öffnen die Sänger um 17.00 Uhr in der Laurentiuskirche neunzig Minuten lang das Tor zum frühen 17. Jahrhundert. Das Vokalensemble Seicento vocale wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen und besteht aus 16 Sängerinnen und Sängern an der Schwelle zum Berufsleben, deren gemeinsame Wurzeln in der Hochschule für Musik Detmold liegen. Dem Ensemble liegt Vokalmusik in kleiner Besetzung am Herzen, insbesondere die Musik des Frühbarock. Historisch-informierte Interpretationspraxis in Verbindung mit einer lebendigen Stimmkultur sind die Merkmale von Seicento vocale. Die Leitung des Ensembles liegt in den Händen von Jan Croonenbroeck, Solorepetitor an der Staatsoper Stuttgart, und Alexander Toepper, Kantor an der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti Münster. Die beiden jungen Dirigenten erarbeiten gemeinsam die Interpretationen und teilen die Probenarbeit und das Dirigat der Konzerte. Die Gesamtaufführung der Motettensammlung Israelsbrünnlein von Johann Hermann Schein ist das erste Projekt, zu dem sich die Sängerinnen und Sänger zusammengefunden haben. Schein war der bedeutendste Thomaskantor vor Johann Sebastian Bach und hat mit seinen Kompositionen, die er selbst „geistliche Madrigale italienischer Manier“ nennt, eine herausragende Mischform aus virtuosem, weltlichem Madrigal und protestantischer, formal streng angelegter Spruchmotette geschaffen. Die Stücke des Israelsbrünnlein, deren Texte überwiegend aus dem Alten Testament stammen, befassen sich mit den großen, zeitlosen Themen – Liebe, Tod und Trauer, Hoffnung, Sehnsucht und Zweifel – und bilden zugleich Lebenswirklichkeiten und Glaubenszeugnis der Entstehungszeit ab. Seicento vocale lässt diese Werke lebendig werden. Den Zuhörer erwartet also eine spannende und abwechslungsreiche Tour durch eine musikalische Galerie, deren Tongemälde alle Farben und Schattierungen ihrer Zeit zeigen. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Über eine Spende am Ende des Konzertes freuen sich die jungen Musikerinnen und Musiker.