Nicht selbstverständlich – Jahreshauptversammlung des Löschzugs Vohren

Von der Zahl der Einsätze her – 27 mit insgesamt 864 Dienststunden waren es – war 2016 ein normales Jahr, wie Löschzugführer Michael Laumann es bei der diesjährigen Hauptversammlung formulierte. „Das war dann aber auch schon alles“, fügte er an. Denn besonders die Zahl der Schwere der Verkehrsunfälle waren „schon sehr außergewöhnlich“, so Laumann. Auch 2016 mussten die Kameraden des kleinsten Löschzugs der Freiwilligen Feuerwehr Warendorf Unfalltote bergen und Schwerverletzten helfen. Laumann erwähnte lobend den Notfallseelsorger Martin Kofoth, der sowohl den Unfallbeteiligten und -zeugen, wie auch den Einsatzkräften Ansprechpartner ist. „Den Luxus über einen eigenen Notfallseelsorger zu verfügen, haben nicht viele Feuerwehren“, freute sich der Löschzugführer. Auch den Brand im Landgestüt mit den notwendigen Nacharbeiten ließ er nicht unerwähnt. Schließlich habe dieser auch den Löschzug Vohren in Atem gehalten. Timo Jüttner-Große Frie und Markus Frese verdeutlichten in ihren Jahresberichten 2016 weitere Einzelheiten.

Der kleinste Löschzug im Warendorfer Stadtverband wird wegen seiner geographischen Lage und seiner guten Tagesverfügbarkeit, regelmäßig mit alarmiert, wenn dies für den Stadtkern und den Osten erforderlich sein könnte. Einzig die aktuelle Baustellensituation mit Straßensperrung auf der Splieterstraße führt derzeit dazu, dass die Ausrückeordnung temporär abgeändert wurde. Abgesehen davon bilden die Vohrener Blauröcke einen festen Bestandteil des Sicherheitskonzepts für die Kreisstadt. Daher auch die Zahl der Einsätze für den in der gering bevölkerten, aber weiträumigen Bauernschaft gelegenen Löschzug.
29 aktive Kameraden und eine Frau – sprich: 29 aktive Mitglieder – hat der Löschzug derzeit. Und nein, dies ist weder Unsinn noch frauenfeindlich. Denn die Kameradin Claudia Wiemann ist Mitglied im Löschzug Westkirchen, arbeitet jedoch tagsüber in Vohren und hat sich sofort bereit erklärt, die Tagesverfügbarkeit zu erhöhen. Sie ist die erste Frau hier und wird – das zeigt sich in allen Feuerwehren – sicher nicht die einzige und letzte sein. Was ganz nebenbei den Status des Gerätehauses in den Fokus rückt. Auch hier ziehen sich die Wehrleute noch hinter den Fahrzeugen um, statt in einem gesonderten Raum. Zwar hat man für die Kameradin eine Übergangslösung finden können, aber auch die Vohrener Blauröcke hätten modernere Räumlichkeiten verdient. Nicht zuletzt um für den Nachwuchs – Michael Laumann warb in der Versammlung intensiv um Nachwuchsgewinnung – attraktiv genug zu sein.
Mit Feuerwehrmannanwärter Alexander Tenhoff konnte er der Mannschaft sogleich einen neuen Kameraden präsentieren. Der hatte seinen Lehrgang über den Arbeitgeber erhalten, was dem Löschzugführer eine besondere Erwähnung wert war. Im weiteren Verlauf wurde der Vorstand nach dem Bericht des Kassierers Lutz Kottenstedte auf Antrag der Kassenprüfer erwartungsgemäß entlastet. Bernd Strotmeier wurde zum neuen Kassenprüfer gewählt.
Danach galt es, zwei langjährige Kameraden zu ehren. Unterbrandmeister Heinz Leve war vor 40 Jahren, am 4. Mai 1976, Oberfeuerwehrmann Ferdinand Lackhove vor 50 Jahren, am 1.1.1966 in die Feuerwehr eingetreten. Diese beiden Mitglieder der – insgesamt 9 Personen umfassenden – Ehrenabteilung erhielten einen Präsentkorb und Erinnerungsfotos. Für 100%ige Dienstbeteiligung ebenfalls geehrt wurden Unterbrandmeister Ulrich Affhüppe und Brandoberinspektor Michael Laumann. Für die erfolgreiche Teilnahme beim Leistungsnachweis 2016 erhielt Ulrich Affhüppe das Abzeichen in Gold auf rotem Grund für 15-malige erfolgreiche Teilnahme. Fünf Mal mehr hat Andreas Große-Hartmann erfolgreich teilgenommen. Sein Abzeichen ist Gold auf grünem Grund.
Zuletzt sprach Alfons Havelt noch ein etwas langes, aber wichtige Grußwort. Er rügte deutlich den um sich greifenden mangelnden Respekt gegenüber Einsatzkräften. Er dankte den Vohrener Wehrleuten und betonte, dass es bei Weitem nicht selbstverständlich sei, wie sich die Vohrener Kameraden in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft einsetzen!